Mittwoch, 1. Mai 2013

Me Made Mittwoch am 1. Mai


Ich freue mich sehr, heute den Tanz in den Mai anzuführen. Mein Name ist Melleni und ich schreibe sonst auf *talentfreischoen* über Lust und Leid mit dem schönsten Hobby der Welt, wie es Caterhine gerade sehr treffend beschrieben hat.

Bevor ich jedoch mit dem Tänzchen beginne möchte ich noch ein Versprechen einlösen: Vor zwei Wochen hatte ich dieses Kleid vorgestellt und mich (und Euch) gefragt, ob ich es zur anstehenden Konferenz tragen kann. Mehrheitlich wurde mir zum Mut zur Farbe geraten und zum Aufmöbeln der eher grauschwarzen Einheitsuniform.

Nun, ich muss hier gestehen: ich war nicht mutig (genug) und habe an allen drei Tagen andere Kleidung gewählt: zunächst ging ich in Rock und Blazer (leider ohne Foto) und an Tag 2 war ich dann halbmutig und trug immerhin die etwas dezentere Variante des Kleides. Ich hab mich wohlgefühlt mit dieser Mischung aus schick und - dennoch - angemessen.

Witzigerweise hat eine MMM-Leserin aus den wenigen Angaben, die ich zur Konferenz gemacht habe, haarscharf kombiniert, dass wir auf der gleichen Veranstaltung waren. Mannometer, man muss doch aufpassen, was man so schreibt, ist halt doch nicht ganz privat hier, der Rahmen. Immerhin war es ein sehr netter Kontakt, der sich daraus entwickelt hat. Gruß nach Leipzig!

Jetzt aber: 1. Mai.

Es gibt ja viele Möglichkeiten den Tag der Arbeit - oder, wie er in NRW pathetisch heißt: den "Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde" - zu begehen, etwa indem man an einer der Mai-Kundgebungen teilnimmt und sich so beispielsweise für Mindestlöhne einsetzt. Oder, wenn man in Berlin lebt, kann man mit mehreren hunderttausend Leuten das 11. MyFest feiern, eine der zahlreichen Alternativen besuchen, etwa die Neuköllner Maientage oder das Kinderfest Mai-Fest in der Ufa-Fabrik oder sich die Krawalle in Kreuzberg, Friedrichshain und - ganz neu - Wedding aus nächster Nähe angucken. Kann man alles machen. 

Man kann aber natürlich auch ausschlafen - etwa weil man am Tag zuvor Walpurgisnacht gefeiert hat - und den Tag mit Müßiggang verbringen, was, wie ich finde, sehr passend ist für diesen Tag. Und sich über einen freien Tag freuen, der einem die Arbeitswoche verkürzt. Oder man kann einen Ausflug machen - das Wetter soll ja, zumindest in Berlin, schön werden.

So werden wir es halten und unseren Tag beim Radio1 Segeltag verbringen. (Ohje, jetzt werde ich bestimmt wieder erkannt.... :)

Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt werde ich wohl diese maritime Kombi wählen:
 Obwohl ich ganz schön mit dem Kleid hadere...
Es ist der bekannte Schnitt Nr. 105 aus dem letztjährigen Sommer-Sonderheft der Knip. Im letzten Jahr hab ich mir ein "Schützenfestkleid" daraus genäht, das ich dieses Jahr schon aussorteirt habe. Es ist einfach zu knapp.

Für diese Variante hier habe ich deshalb gleich eine Größe größer zugeschnitten. Das Material ist ein wunderbarer Stoff mit unklarer Zusammensetzung, auf jeden Fall ziemlich edel.

Genäht habe ich das Kleid an meinem freien Nähsamstag und mit Unterstützung von Lucy - sie "musste" mich ein wenig beim Reverskragen anstubsen.

Nun ist das Kleid fertig und ich fremdel doch arg.

Frau Knopfs Kleider (hier und hier) gefallen mir doch um einiges besser.

Ich finde die Armlösung nicht sehr vorteilhaft. Das Kleid wirft unschöne Falten im Oberteil. Der Kragen verzieht sich regelmäßig. Und insgesamt ist das Oberteil nicht wirklich vorteilhaft. Kurz und ungut: Ich zuppel ständig an mir rum. Mit Jäckchen hingegen finde ich es hübsch.


Wer jetzt immer noch nicht weiß, was er machen soll mit dem Tag, kann natürlich auch über Arbeit als solches nachdenken: Was sie uns bedeutet, ganz individuell und als Gesellschaft, hier und anderswo: etwa über die skandalösen Löhne im deutschen Friseurgewerbe (die mittelfristig deutlich verbessert werden), die menschenverachtenden und ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse in der Textilindustrie von Bangladesch und die hochkomplexen Verhältnisse dort, die nicht durch wenige Stellschrauben verändert werden können, wie dieses Interview sehr anschaulich macht. Die Billigkette Primark fürchtet nun nach der Katastrophe um ihr Geschäft - und ihr "Image". Um die Frauen, die trotz offenkundiger Einsturzgefahr zur Arbeit in dem Gebäude gezwungen wurden, sorgte der Konzern sich nicht.

17 Kommentare:

  1. Auf den Bildern im Blog gefällt mir dein Kleid ausgesprochen gut, auch mit Jäckchen - ich bin ja sowieso ein Jäckchenfreund. Schade, dass du mit dem Oberteil nicht zufrieden bist.
    LG Susanne

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  2. Hm, das mit den Falten verstehe ich, würden mich auch stören, und "zuppeln" nervt mich auch sehr. Auf den Foto sgefällt es mir, besonders auch mit Jäckchen.
    Einen schönen Tag, herzliche Grüße
    Sabine

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  3. Ich kenne das, daß man am Ende doch immer wieder mit irgend etwas nicht so ganz zufrieden ist, aber ich finde trotzdem, daß das Kleid total schön aussieht. Das Jäckchen ist übrigens auch sehr schick!

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  4. Das Zuppelproblem ist für mich auch stets ein Grund, warum Kleidungsstück und ich keine Freunde werden. Mit Jäckchen drüber kann man ja vielleicht drauf verzichten und sich so doch noch freundschaftlich arrangieren? Vielleicht entscheidet der Segeltag... (der in meiner alten Heimat startet, schöne Grüße dorthin!) Herzliche Grüße, Marja

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  5. Ich finde das Kleid gut, sehr schön. Ohne Jacke sogar besser. Ob Du dich dran gewöhnst? Es ist halt doch was anderes, wenn man nur die Fotos sieht oder ob man drin steckt.
    Schönen ersten Mai!
    Julia

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  6. Stimmt: diese Ärmellösung ist nicht für jede Frau tragbar. Mir steht sie auch nicht bzw. ich kann mich auch nicht damit anfreunden. Die Falten im Oberteil würden mich auch stören. Zuppeln ist dooooooof. Vielleicht fällt dir ja eine "Lösung" ein. Die Jacke finde ich sehr passend dazu :)
    Ganz lieben Gruss
    Gusta

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  7. Mir gefällt dein Kleid, bin mir aber sicher, dass ich wie du daran herum "zuppeln" würde. Mit Jäcken sieht es auch klasse aus. Wünsch dir einen schönen 1. Mai
    Mirella

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  8. Mir fällt auf, dass bei diesem Kleid die Vorderteile stärker überlappen als bei deiner ersten Version und als bei den Kleidern von Frau Knopf. Dort geht das oben liegende Vorderteil bis zum Brustabnäher des unten liegenden Teils. Wie ist es denn "richtig"? Gut möglich, dass das Kleid dir dann zu weit ist, wenn man die VT weiter auseinander zieht, aber wahrscheinlich würde ein Teil der Falten dann erstmal verschwinden (und man könnte über die Seitennaht enger machen). Nur eine Vermutung - langsam reizt es mich wirklich, den Schnitt mal zu nähen.

    viele Grüße! Lucy

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  9. Ja, irgendwie ist das zu "eng". also auseinanderziehen... werde ich prüfen :)

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    1. Ich habe das Oberteil passend zum Taillenband ausgerichtet und eher etwas weiter als zu eng, da ich diese Falten nicht wollte. Nerviger finde ich die Ärmelklappen, die mir schon beim Zuschnitt unglaublich klein vorkamen und bei mir gerade so gehen, dass sie nicht zu unbequem sind.
      Ich mag dein Kleid trotz der kleinen "Schöhnheitsfehler"-vor allem die Silhouette ist wunderschön!

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  10. Das sieht nach einem Kleid aus, in dem man den Feiertag verbringen möchte. Ich mag die Farbe! Wirf dir doch erstmal das Strickwestchen über, ist ja sowieso zu kalt (jedenfalls hier in NRW).

    Einen schönen Feiertag allerseits!

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  11. Sehr gut gefällt mir an Deinem neuen Kleid das Edle, Graue, Zurückhaltende.
    Zum Schnitt vermag ich nichts zu sagen, vielleicht helfen die Ratschläge von Lucy. Das eigene Tragegefühl ist entscheidend.
    Schönen ersten Mai!!! So ein zünftiger Ausflug, da denkt man lange dran zurück.
    Viele Grüsse, Birgit

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  12. Mir gefällt dein Kleid sehr gut, aber ich würde auch mal Lucys Vorschlag ausprobieren. Manchmal muss ja nur eine Kleinigkeit geändet werden und alles ist perfekt.
    Danke für deine Gedanken zum Tag der Arbeit!

    LG
    Susanne

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  13. Ach, ein Zubbelkleid ist immer eine unschöne Sache. Prima, dass es mit Cardigan geht, so regelt sich die Welt :-) Das Kleid steht Dir nämlich gut und der Kragen ist allemal den Ausflug aus dem Kleiderschrank in den Alltag wert!
    Lieben Gruß
    Cati

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  14. Liebe schöne schlaue Melleni, na das ist ja mal nen MMM-Post! Alles drin! Danke dafür. Ich finde das Kleid schöner als die erste Version und mir fällt gar nicht auf, wo du zuppeln mußt.

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  15. Grundsätzlich finde ich das Kleid aber sehr schön. Vielleicht kannst du es für dich ja noch retten.
    Ich sag mal ganz ehrlich, 8,50€ finde ich für den anstrengenden Job aber immer noch zu wenig. Ich gehe erst wieder Haare schneiden, wenn der Mindestlohn bei 10€ Brutto liegt.
    Liebe Grüße und einen schönen Maifeiertag!

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  16. Schade, so ein schönes Kleid. Sieht aus, als wenn es vorn zu schmal ist, aber im Rücken nicht. Hmm... Du kriegst das schon hin.
    LG Judy

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