Ich freue mich sehr den herbstlichen Oktober MeMadeMittwoch für euch zu eröffnen. Wir befinden uns mitten in meiner Lieblingsjahreszeit und es ist wie jedes Jahr: Kaum zeigt der Herbst sich, füllt sich meine To Sew Liste rasant und ich weiß (nach langer Sommernähflaute) gar nicht, was ich zuerst nähen könnte und was ich wohl am dringendsten brauche. Mein Blog 500daysofsewing.de wird sich also demnächst auch wieder füllen ;)
Ich habe dort auch kürzlich meine erste Erfahrung mit einem Schnitt von Tessuti Fabrics geteilt. Auch heute geht es um einen Schnitt dieser Firma und es ist ebenfalls eine Walkjacke: Die Berlin Jacket.
Mit der Verona Jacket (gerade erst verbloggt, aber schon vor 2 Jahren genäht) war ich (bis auf die persönliche Stickerei) nicht so wirklich zufrieden. Ganz anders verhält es sich aber mit der Berlin Jacket, die ich erst vor 2 Wochen genäht habe:
Auch wieder ein Schnitt für Walk / gekochten Wollstoff. Aber diesmal eine Art Oversize Cardigan. Genau das richtige für sonnige Herbsttage, an denen es für noch zu warm für eine Jacke ist, aber deutlich zu kalt ohne.
Zugeschnitten hatte ich die Walkjacke bereits vor 2 Jahren. Seitdem wartete sie vorwurfsvoll in einer durchsichtigen Box darauf endlich genäht zu werden. Die Applikation hatte ich auch schon 2022 platziert. Sogar mit Probe vorab. Es ist ein kleiner sehr flauschiger Hund der im Original einen langen Winterschal trägt. Ich habe das Motiv abgewandelt so, dass er nur ein Halsband trägt. Für mich ist er so etwas weniger kitschig. Die Probe lief gut. Ich hatte mich für die tatsächliche Jacke nur für ein dunkleres Halsband entschieden, damit es sich besser von der Hundefarbe abhebt.
Als ich die UFO-Teile nun wieder hervorgekramt habe, war ich nicht so glüklich damit, dass die Rückseite der Applikation später sichtbar sein wird. Es handelt sich ja um eine ungefütterte Jacke die sogar verschlusslos ist. Das würde sicher des öfteren hervorblitzen.. .Also hab ich kurzerhand entschieden, dass ich meine Probe auch verwende und daraus eine Innentasche mache. So verdecken sich die Applikations-Rückseiten gegenseitig.
Damit die untere Naht - die ja nun auch außen sichtbar sein wird - kaum auffällt, hab ich die Taschen anders platziert als im Schnitt vorgesehen: Sie sind nun etwas höher. Das finde ich aber sogar richtig gut.
Alles andere habe ich wie in der - recht gewöhnungsbedürftigen - Anleitung beschrieben gemacht.
Ich muss gestehen ich war nach dem Kauf der beiden Anleitungen etwas gefrustet. Die sind wirklich nicht schön! Mir ist die Optik und die Übersichtlichkeit von Nähanleitungen tatsächlich sehr wichtig. Ich mag schön gestaltete und dennoch schlichte Anleitungen mit technischen Zeichnungen und vielen Skizzen für die einzelnen Nähschritte. Aber hier erhält man leider eine komplett in Courier New (? - jedenfalls schreibmaschinenstil) geschriebenem Text und massig schlecht belichtete Fotos. Ich will mich nicht zu doll beschweren, denn alles ist trotzdem erkennbar und die Anleitung führt dennoch gut zum Ziel. Aber durch die ungewohnten Nähschritte (es wird ja nie etwas verstürzt und die Kanten bleiben offen, selbst wenn es Belege gibt) und die wirklich nicht schöne Anleitung hat mir irgendwie der Nähspaß gefehlt.
Da die Jacke aber verhältnismäßig schnell genäht ist, will ich das mal nicht zu hoch bewerten. Und mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden.
Jetzt freue ich mich auf eure Werke und bin sehr gespannt ob ihr schon Kleidungsstücke für die kältere Jahreszeit verlinken werdet.