ich (Frau Kirsche) heiße Euch heute ganz herzlich beim Me Made Mittwoch willkommen und freue mich auf zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Während ich dieses Posting tippe, plätschert der Regen auf die Dachfenster. Es ist so richtig, richtig Herbst draußen. Zeit, die dickeren Kleider nach vorne zu holen, den Strumpfhosenvorrat aufzufüllen, die Stiefel zu putzen und sich einen ordentlichen Herbstblues anzulachen. Das geht ganz wunderbar (und auch gar nicht in tragischer, sondern vielmehr ganz muckeliger Art und Weise) mit einem schönen Song von Michel von Dyke namens Herbst, den ich Euch gerne verlinkt hätte. Gibt aber nöscht. Trotzdem Hörempfehlung!
Wenn wir jetzt also alle im gleichen Takt durch den Mittwoch schwurbeln, zeige ich mein heutiges Outfit, das sich ganz wunderbar als Herbstbegleitung eignet. Der Schnitt - Butterick 5961 - hat dank Tina einige (verdiente) Aufmerksamkeit erlangt und findet sich auch in anderen Blogs, beispielsweise bei Meike, die gerade eine blaue Variante näht. Ich hatte ihn vor einiger Zeit, wie viele andere auch, in den USA bestellt - war gerade mal wieder Sale, ging also auch preislich, ansonsten hätte ich mir eine prima
Ich hatte für diesen Schnitt einen geblümten Stoff im Kopf, den ich vor ein paar Jahren in Maastricht auf dem Markt gekauft hatte. Aber als ich nach dem klitzekleinen Stoffrausch ein wenig hin- und herräumen musste, um die neuesten Schätze irgendwie unterzubekommen, fiel mir ein Stoff in die Hände, den ich bei meinem letzten oder vorletzten Berlin-Besuch gefunden hatte.
Es handelt sich um einen relativ dünnen Stoff mit einem wunderbaren Blumenmuster, in dem ich einen Seidenanteil vermute. Aber sicher bin ich nicht. Leider gab es damals nur einen Rest, knapp unter zwei Meter. Wer wie ich am liebsten vier Meter gekauft, ist mit solchen Winzigkeiten erst einmal überfordert.
Den Schnitt gibt es aber glücklicherweise in drei verschiedenen Varianten, die sich im Rockteil (schmal vs. weit) und der Existenz von Ärmeln bzw. deren Form unterscheiden. Ich habe mich für die schmale Variante B mit einem normalen (also ungekräuselten) Ärmel entschieden, auch aufgrund der geringen vorhandenen Stoffmenge. Zugeschnitten habe ich eine Größe 10, das war aber deutlich zu groß, also kopiere ich den Schnitt noch einmal neu, denn - soviel sei bereits jetzt verraten - es wird bestimmt noch eine Variante geben. Das Ding ist Zucker!
Besonders gut gefällt mir dieser kleine Stehkragen und die Kräuselung unter der Brust. Mit nur fünf Schnittteilen ist das Kleid schnell genäht. Ziemlichen Mist habe ich aber beim Einnähen des Futters gemacht. Die Handarbeit habe ich auf dem Fußboden sitzend im Wohnzimmer meiner Schwester erledigt, um das Kleid am nächsten Abend tragen zu können. Ich war müde, hatte keine Lust und habe das Futter viel zu eng gespannt. Im Sinne von VIEL! Beim Anprobieren setzte kurz mein Atem aus, so eng saß das gute Stück. Da für ein erneutes Einnähen keine Zeit blieb, habe ich das Futter am Reißverschluss gelöst (bzw. an manchen Stellen durch Einsatz meiner Arme auch einfach gesprengt) und schon ging es. Heute trage ich das Kleid also mit immer noch losem Futter (pssst!).
Und jetzt noch einmal ohne Strickjacke, damit Ihr einen besseren Eindruck bekommt.
Leider fiel mir erst heute Nachmittag auf, dass ich hier heute auf dem MMM-Blog den Beitrag übernehme (und wenn ich auffallen sage, meine ich, dass Cat mich daran erinnert hat...). Da hatte Kollegin E. die Photos bereits gemacht und war schon wieder auf dem Heimweg. Da drei Outfit-Bilder ein bisschen wenig sind, wollte ich eigentlich nach meiner Heimkehr in die Wohnung noch weitere machen, aber ich bin pitschepatsche nass geworden, und jetzt mag ich nicht mehr. Statt dessen muckel ich mich in eine Decke und werde mich begleitet von Michel von Dyke an den Herbst gewöhnen.
Und Ihr so?