Mittwoch, 30. Oktober 2013

Me Made Mittwoch am 30. Oktober 2013

Guten Morgen, Ihr Lieben,

ich (Frau Kirsche) heiße Euch heute ganz herzlich beim Me Made Mittwoch willkommen und freue mich auf zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Während ich dieses Posting tippe, plätschert der Regen auf die Dachfenster. Es ist so richtig, richtig Herbst draußen. Zeit, die dickeren Kleider nach vorne zu holen, den Strumpfhosenvorrat aufzufüllen, die Stiefel zu putzen und sich einen ordentlichen Herbstblues anzulachen. Das geht ganz wunderbar (und auch gar nicht in tragischer, sondern vielmehr ganz muckeliger Art und Weise) mit einem schönen Song von Michel von Dyke namens Herbst, den ich Euch gerne verlinkt hätte. Gibt aber nöscht. Trotzdem Hörempfehlung!

Wenn wir jetzt also alle im gleichen Takt durch den Mittwoch schwurbeln, zeige ich mein heutiges Outfit, das sich ganz wunderbar als Herbstbegleitung eignet. Der Schnitt - Butterick 5961 - hat dank Tina einige (verdiente) Aufmerksamkeit erlangt und findet sich auch in anderen Blogs, beispielsweise bei Meike, die gerade eine blaue Variante näht. Ich hatte ihn vor einiger Zeit, wie viele andere auch, in den USA bestellt - war gerade mal wieder Sale, ging also auch preislich, ansonsten hätte ich mir eine prima Ausrede Dissonanzreduktions-Strategie einfallen lassen.

Ich hatte für diesen Schnitt einen geblümten Stoff im Kopf, den ich vor ein paar Jahren in Maastricht auf dem Markt gekauft hatte. Aber als ich nach dem klitzekleinen Stoffrausch ein wenig hin- und herräumen musste, um die neuesten Schätze irgendwie unterzubekommen, fiel mir ein Stoff in die Hände, den ich bei meinem letzten oder vorletzten Berlin-Besuch gefunden hatte.





Es handelt sich um einen relativ dünnen Stoff mit einem wunderbaren Blumenmuster, in dem ich einen Seidenanteil vermute. Aber sicher bin ich nicht. Leider gab es damals nur einen Rest, knapp unter zwei Meter. Wer wie ich am liebsten vier Meter gekauft, ist mit solchen Winzigkeiten erst einmal überfordert.





Den Schnitt gibt es aber glücklicherweise in drei verschiedenen Varianten, die sich im Rockteil (schmal vs. weit) und der Existenz von Ärmeln bzw. deren Form unterscheiden. Ich habe mich für die schmale Variante B mit einem normalen (also ungekräuselten) Ärmel entschieden, auch aufgrund der geringen vorhandenen Stoffmenge. Zugeschnitten habe ich eine Größe 10, das war aber deutlich zu groß, also kopiere ich den Schnitt noch einmal neu, denn - soviel sei bereits jetzt verraten - es wird bestimmt noch eine Variante geben. Das Ding ist Zucker!






Besonders gut gefällt mir dieser kleine Stehkragen und die Kräuselung unter der Brust. Mit nur fünf Schnittteilen ist das Kleid schnell genäht. Ziemlichen Mist habe ich aber beim Einnähen des Futters gemacht. Die Handarbeit habe ich auf dem Fußboden sitzend im Wohnzimmer meiner Schwester erledigt, um das Kleid am nächsten Abend tragen zu können. Ich war müde, hatte keine Lust und habe das Futter viel zu eng gespannt. Im Sinne von VIEL! Beim Anprobieren setzte kurz mein Atem aus, so eng saß das gute Stück. Da für ein erneutes Einnähen keine Zeit blieb, habe ich das Futter am Reißverschluss gelöst (bzw. an manchen Stellen durch Einsatz meiner Arme auch einfach gesprengt) und schon ging es. Heute trage ich das Kleid also mit immer noch losem Futter (pssst!).


Und jetzt noch einmal ohne Strickjacke, damit Ihr einen besseren Eindruck bekommt.







Leider fiel mir erst heute Nachmittag auf, dass ich hier heute auf dem MMM-Blog den Beitrag übernehme (und wenn ich auffallen sage, meine ich, dass Cat mich daran erinnert hat...). Da hatte Kollegin E. die Photos bereits gemacht und war schon wieder auf dem Heimweg. Da drei Outfit-Bilder ein bisschen wenig sind, wollte ich eigentlich nach meiner Heimkehr in die Wohnung noch weitere machen, aber ich bin pitschepatsche nass geworden, und jetzt mag ich nicht mehr. Statt dessen muckel ich mich in eine Decke und werde mich begleitet von Michel von Dyke an den Herbst gewöhnen.

Und Ihr so?



Mittwoch, 23. Oktober 2013

Me Made Mittwoch am 23.10.2013



Ein herzliches Willkommen, liebe MeMadeMittwochgemeinde. Entschuldigt die etwas pastorale Geste, ich fand das Bild aber sehr passend als Einstieg und zur Begrüßung für unser heutiges Defilee. Ich bin Melleni und schreibe mehr oder weniger regelmäßig auf talentfreischoen über die Freuden des Selbernähens.
Da Catherines Internet akut kaputt ist, bin ich heute spontan eingesprungen, so wie Frau Kirsche erst vor Kurzem für mich - wie gut, dass wir ein Team sind und uns kurzfristig helfen können. So läuft wenigstens hier alles rund, wenn auch mal auf dem Schreibtisch oder zu Hause Land unter ist.

Aufgrund der Kürze des Vorlaufs habe ich für heute gar nicht viel vorbereitet (hätt ich Euch heut erwartet, hätt ich Kuchen gemacht...). Aber ich hab Bilder!

Und zwar von meinem neuen Tellerkleid. Wieder ein Vogue 8766, das ich zuletzt hier gezeigt habe, und wieder mit Gerät. Ich beginne, diesen Schnitt wirklich zu mögen: einfach, schnell und effektvoll und noch dazu sehr bequem!

Der Stoff ist ein Verlegenheitskauf von Quarkstadt, ein ganz feiner Karo-Woll-Misch-Stoff, der sowohl den Trockner mag als auch fast bügelfrei ist (und auf 5 € runtergesetzt war). Da er noch dazu über einen kleine, feinen Elasthananteil verfügt funktioniert das Kleid ohne Reißverschluß. Ich bin also wunschlos glücklich.

Ursprünglich hatte ich auch den Ausschnitt mit dem grauen Schrägband eingefasst - was leider nicht funktionierte, der Ausschnitt stand wegen der Festigkeit des Bandes unschön ab. Also habe ich den Rand kurzerhand nochmal umgeklappt und vernäht. So geht's.



Und jetzt: Vorhang auf für die heutigen selbst genähten Outfits!


Sonntag, 20. Oktober 2013

Kostüm Sew Along: Teil 4

Guten Tag zum vierten Teil des Kostüm Sew Alongs! Heute schreibe ich, .meike, einmal ausnahmsweise für Catherine den Sew Along Beitrag, denn das Leben ist manchmal tückisch und Catherine fehlte in den letzten Tagen einfach die benötigten ruhigen Minuten dafür. Natürlich kann ich nicht das genau das bieten, das Catherine für diesen Termin bereits im Kopf herumspukte, was konzeptionell vorgesehen war bzw. auf Bildern ihrer Kamera bereits festgehalten ist. Wie die Jungfrau zum Kinde, bin ich heute zur Vertretung gekommen - denn glücklicherweise arbeitet die Me Made Mittwoch Crew als Team - und improvisiere mal frei von der Leber weg.

"Am 20. Oktober kümmern wir uns um den Rock (oder die Hose) und sind froh, dass wir das Schwierigste bereits hinter uns gelassen haben. Der Rock ist im Vergleich zum Jackett schließlich nur noch ein Klacks!"

Ein paar der KSA-Beiträge habe ich mir schon angeschaut und ich hatte den Eindruck, dass es tatsächlich für viele sehr erleichternd ist, sich nun gedanklich oder auch schon konkret dem Begleiter für das Jäckchen widmen zu können. Ich war erstaunt, schon einige fertige Röcke zu sehen, weniger erstaunt, dass an vielen Jacketts zwar fleissig weiter gearbeitet wurde, aber die Vollendung noch nicht vollbracht ist. So ein Jackett ist schon ein Ding!

Kommen wir zum Rock bzw. wahlweise zur Hose oder zum Kleid untendrunter


Mich würde interessieren, warum ihr euch für einen bestimmen Schnitt entschieden habt. Seht ihr den Rock (bzw ihr wisst schon) als stummen Begleiter, als stillen Unterstützer, als wärmendes für unten oder hat der Rock (bzw. ihr wisst schon) eine gleichwertige Funktion oder spielt sogar die Hauptrolle im Kostüm? Was waren eure Argumente für die Schnittwahl? Sollte nach dem Kraftakt ein einfacheres Erfolgserlebnis her? Spielte die Sihlouette für die Wahl eine Rolle? Habt ihr gemäß den Eigenschaften des Stoffes entschieden oder speziell die Jahreszeit berücksichtig?

Und seid ihr zufrieden?

Oder habt ihr schon wieder den Finger auf dem Bestellbutton, weil ihr bei anderen KSA-Teilnehmerinnen den Schnitt gefunden habt, der perfekt zu eurem Jäckchen passen würde?

Gab es Probleme? Beim Nähen, mit der Passform? Wo können wir behilflich sein?

Jetzt seid ihr dran. Ich bin schon sehr gespannt zu sehen, wie weit ihr mit eurem Kostüm gekommen seid und ich bin verdammt stolz auf alle KSA-Teilnehmerinnen, die sich mutig in das wirklich nicht kleine Projekt stürzten und gleichzeitig gemeinsam und jede für sich (sic!) ein wirklich tolles Projekt verwirklichen.

Vorhang auf!




Mittwoch, 16. Oktober 2013

Me Made Mittwoch am 16.Oktober 2013

Hallo liebe MMM-istas. Ich bin Wiebke vom Blog Kreuzberger Nähte und darf euch heute hier wieder zu einem munteren Austausch einladen.

Gerade war ich zwei wunderschöne Herbstferienwochen weit weg und kam zurück in einen -wie schlagartig- durchgestarteten Herbst mit gefallenem Laub, nieseligem Wetter, Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Aber auch mit herrlichsten Laubfarben, Kastanien und goldenem Herbstlicht.

Gestern regnete es hier in Berlin stundenlang vor sich hin, das Laub auf Gehwegen und Straßen wurde gefährlich rutschig und in den öffentlichen Verkehrsmitteln schwirrten die Erreger nur so umher.
Ich habe mich kleidungstechnisch sofort auf dieses Wetter eingestellt und deshalb als erstes gleich wieder meinen karierten warmen Tellerrock rausgekramt:



Genäht habe ich ihn am Ende des letzten, langanhaltenden Frühjahres, also ungefähr Ende Mai 2013. Es ist ein ganzer Teller und war einer der ersten seiner Art für mich.
Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ein halber Teller etwas figurfreundlicher für mich ausfällt (und dabei trotzdem noch Petticoatgeeignet ist).


Da ich zu den kleineren Körpergrößen-Exemplaren gehöre, habe ich den Vorteil, dass ich aus 1,50m einen ganzen Teller komplett am Stück zuschneiden kann.
Für den Reißverschluss habe ich in das kreisrunde Rockteil einen kurzen Schlitz reingeschnitten und diese Naht nach Einsetzen des RVs einfach nach unten auslaufen lassen. Oben kam ein gerader Bundstreifen mit Knopf dran. (beim ersten Exemplar hatte ich den RV durchgehend durch den Bund eingesetzt, was nicht richtig funktionierte. Als ich darüber postete, bekam ich tolle Tipps, z.B. von Lucia- Vielen Dank. Es lebe die Nähbloggerinnencommunity!)

Den Saum habe ich abgepüstert, denn ein solcher Tellerrock ist kein kreisrundes Teil sondern im Endeffekt eher etwas eiförmig. Da der Stoff etwas störrisch ist (siehe weiter unten) habe ich die untere Kante nicht gesäumt, sondern mit rotem Schrägband eingefasst.

Der Stoff lief mir auf dem Maybachufermarkt schon lange über den Weg. Mir hat das Karo immer gut gefallen, aber es wird durch einen merkwürdigen flockigen Aufdruck verschandelt. Das ist offenbar den Verkäufern irgendwann aufgestossen und sie haben den Stoff einfach verkehrt herum auf den Ballen gewickelt. Warum ist mir das vorher nicht eingefallen, dass man den Stoff doch auch von links verwenden kann.....


Der Rock kann natürlich auch wunderbar mit Rot und Grau ergänzt werden, aber ich wäre nicht ich, wenn ich ihn nicht am liebsten zu Schwarz kombinieren würde.
Und natürlich mit "der Gerät", dem Petticoat:

 Die Strickjacke dazu ist eine meiner Miettes (kostenlose Anleitung hier).


Und -überhaupt nicht alltagstauglich- eine Clutch. Ich muss zugeben, sie gehört äußerlich nicht wirklich zwingend zu dem Outfit. Inhaltlich aber sehr. Denn an einem der allerersten frühherbstlichen Tage habe ich diese 80-er Mädchentraumtasche, gekleidet in ebendieser Kombination, auf dem Flohmarkt entdeckt.

Wer trägt heute auch noch selbstgefertigt Herbstliches, Liebgewonnenes, Neues? Hier könnt ihr euch verlinken:


Mittwoch, 9. Oktober 2013

Me Made Mittwoch am 9. Oktober 2013



Hallo und herzlich willkommen beim Me Made Mittwoch am 9. Oktober 2013. Hier auf dem MMM-Blog wird Woche für Woche selbstgemachte Kleidung an echten Menschen gezeigt. Weiter unten gibt es eine Linkliste, in der du dich auch eintragen kannst, wenn du in deinem Blog Bilder von Dir und dem selbstgemachten Outfit zeigst und uns etwas dazu erzählst. Mein Name ist .meike, normalerweise blogge ich auf crafteln.de.




Mit ein bißchen Zähneknirschen zeige ich euch heute mein neues Kleid. Es ist weit davon entfernt,  perfekt zu sein und sich als neues Lieblingskleid aufzudrängen, da es einfach nicht gut passt. Trotzdem hoffe ich, dass möglicherweise trotz anfänglicher Skepsis meinerseits, sich das Kleid zu einem häufig getragenem Alltagskleid entwickeln könnte, da es durch den "Jeanslook" irgendwie unkompliziert ist.

Als ich vor ein paar Wochen in Dänemark diesen Jersey entdeckte, der wie ein Jeansstoff aussieht, sich aber wie Viskosejersey mit Kuschelfaktor anfühlt, mußte ich ihn einfach kaufen. Der Stoff flüsterte mir schnell, dass er genau so ein Kleid werden will, wie das Graue von Frau sewing addicted, in das ich seit dem MMM am 11.9. schockverliebt war. So eines wollte ich auch unbedingt haben, denn ich mag weder wallende, konturlose Kleidung, aber ich mag auch keine Gürtel. Immer wieder überlegte ich in den letzten Wochen, wie ich eine Taillenbetonung hinbekomme, ohne auf Bequemlichkeit zu verzichten. Ein Taillenband schien mir da eine gute Idee.




Bei der ersten Anprobe war ich sehr enttäuscht. Ich hatte den Schnitt aus der Knipmode 09/13 für mich vergrößert, da er dort nur bis Größe 46 geht. Da hatte ich wohl etwas zuviel des Guten getan! Irgendwo zwischen meinem veränderten Schnitt und dem Original liegt wahrscheinlich die Wahrheit. Auch muß ich zugeben, dass mir anscheinend keine Naturbegabung für das Kräuseln von Jersey in die Wiege gelegt worden ist. Das hätte ich besser hinbekommen können, hätte ich etwas mehr Zeit und Muße gehabt und das Kleid während des Nähens nicht mehrmals in die Ecke geworfen!

Wäre ich nicht so in den Stoff verliebt, wäre dieses Kleid ein UFO geblieben; ein unfertiges Objekt, das das Nähkarma belastet. Da der heutige Termin näher und näher rückte, an dem ich den MMM als Gastgeberin eröffne, blieb mir eigentlich gar nichts anderes übrig, als das Kleid tapfer fertig zu machen.




Leider ist mein neues Kleid leider eines dieser typischen verflixten Wickeldinger geworden, die zu weit aufgehen. Erst auf den Fotos sah ich, dass die scheinbar unsichtbaren Stiche, mit denen ich die Vorderteile verband, doch zu sehen sind. Ich denke, dass ich diese zusammenhaltenden Mogelstiche wieder auftrennen und in Zukunft das Kleid lieber mit etwas darunter tragen werde.

Die dunklen Farben sind noch sehr ungewohnt für mich, kann ich mich doch noch nicht ganz von den Sommerkleidern verabschieden. Aber da es morgens von den Temperaturen her schon sehr herbstlich ist, freue ich mich sehr an den murkeligen überlangen Ärmeln.




Wie geht es euch mit den dunklen Farben? Schon voll in der Herbst/Winter-Farbpalette angekommen?

Sonntag, 6. Oktober 2013

Kostüm Sew-Along Teil 3


 Willkommen zum dritten Teil unseres Kostüm Sew-Along. Inzwischen sollten laut Zeitplan die Jacketts von Außen soweit fertig und mit Schulterpolstern bestückt sein. Heute kümmern wir uns um das Innenfutter und die Knopflöcher - jetzt ist es nur noch ein klitzekleines Wegstück, bis ihr euer fertiges Jackett in den Händen haltet!

Solltet ihr noch nicht soweit sein, nicht verzagen - zeigt uns doch trotzdem euren Stand der Dinge, das gibt Elan und Ansporn, an dem Jackett weiterzunähen. Wir präsentieren ja erst in 4 Wochen, bis dahin ist noch viel Zeit. Vielleicht schiebt ihr auch einfach schon mal den Rock dazwischen, das ist ein gutes Erfolgserlebnis für Zwischendurch!

Mein Jackett (falls ihr auf Abwechslung durch ander MMM-Crewmitglieder wartet, muss ich euch enttäuschen: Ich bin`s immer noch, Catherine von Allures-und Couture - genau, ich leite den Sew Along einfach mal von A bis Zet ohne die anderen) sah vor zwei Wochen so aus. Eigentlich nähe ich ja zwei Kostüme, aber ich habe nur an diesem weitergearbeitet, das andere wird nicht gefüttert und ist damit für unser heutiges Treffen uninteressant.


Ich habe nach dem letzten #KSA Treffen die Innenbelege angenäht und so mittelmäßige Paspelknopflöcher gemacht. In Paspelknopflöchern war ich noch nie sonderlich gut und ich habe mir vorgenommen, jetzt so lange ganz oft welche zu machen, bis sie ein bisschen regelmäßiger werden.  Paspelknopflöcher müssen vor dem Füttern gemacht werden, weil sie am Außenstoff und am Beleg gemacht werden. Es sind also eigentlich (in meinem Fall) nicht drei, sondern sechs Knoflöcher. Die inneren habe ich aber einfach verstützt, damit der dicke Stoff an der Stelle nicht wulstig wird.

Ich finde die Anleitung von Sewing Galaxy sehr toll, probiert sie mal aus (Danke liebe SG!) Ich habe mir nach ihrem Tutorial eine Schablone gemacht, musste aber feststellen, dass mein Stoff zu dick für diese Methode ist. Aber ich hab die Schablone mit anderem Stoff getestet und die Methode funktioniert wirklich sehr gut und einfach.


Letztlich habe ich meine Knopflöcher doch durch Anzeichnen und rumtrennen und nochmal nähen fertig gemacht. So sieht es von innen aus. Mein Stoff fasert stark aus, deshalb habe ich am Oberstoff ein bisschen Einlage aufgebügelt. Die Zugaben habe ich vor dem Wenden natürlich noch zurückgeschnitten.


Noch mal en Detail, das Viereck ist schon gleichmäßig, aber die Paspelbreite ist nicht gleich. Ich habe aber aufgrund der Stoffstruktur darauf verzichtet, das Ganze noch mal aufzutrennen, das wird dadurch nicht unbedingt schöner.


Die Knopflöcher sind fertig und bei meinem Schnitt sind auch im Futterteile die unteren Schnitteile aus Oberstoff (beim Suit Jackett auch) das ist einfacher zu füttern, weil das Futter ruhig ein bisschen größer ausfallen darf, ohne dass es unten hervorblitzt.

Hier ist jetzt das Futter zusammengenäht, bei diesem Schnitt identisch zum Oberstoff, also mit sehr vielen Schnitteilen. Die Nähte schön ausbügeln, damit es sich gut anschmiegt! Leider ist das Licht nicht so gut, ich habe diesen Teil abends genäht.


An einem Ärmel wird ein Stück der Naht offen gelassen, dadurch wird das Jackett nach dem Futter einnähen gewendet.

Wichtig ist auch die Bewegungsfalte am Rücken. Ich fixiere sie zum Einnähen immer noch mit ein paar Stichen etwas unterhalb der eigentlichen Nahtlinie, weil sich Futter so schnell verzieht. Die Naht trenne ich dann am Ende einfach wieder auf.

Jetzt wird das Futter rechts auf rechts auf den Jackettkorpus genäht, das sieht dann so aus:

Am Besten wendet ihr jetzt noch mal durch den Ärmel und testet die Passform. Das Futter darf nicht spannen (leichter gesagt als getan, ich musste noch nachbessern).

Wenn es gut passt, könnt ihr die Ärmel füttern. Ihr dreht das Jackett auf links, so wie oben. Dann sollten sich Stoffärmel und Futterärmel gegenüberliegen, als würden sie sich gleich guten Tag sagen.


Jetzt wird der Futterärmel umgeschlagen. Er sollte übrigens ein bisschen - nicht zu viel - kürzer sein, als der Stoffärmel, dann schiebt sich nach dem Wenden die Nahtzugabe schön nach Innen.


 Das umgestülpte Futter wird jetzt rechts auf rechts in den Ärmel eingenäht. Wenn das Futter ein bisschen weiter ist, als der Ärmel könnt ihr einfach das Futter leicht einhalten. Schlecht ist nur, wenn der Oberstoff enger ist als das Futter.

Euer Jackett sieht jetzt so aus:


Noch mal die Ärmel.


 Jetzt die Nahtzugaben etwas zurückschneiden und durch das Loch im Ärmelfutter das Jackett auf rechts wenden.


Euer schönes Jackett sieht in diesem Moment aus wie eine prall gestopfte Wurst.


Aber schon eine Minute später ist aus eurer Wurst ein wunderschöner Schmetterling geworden!

Jetzt bügelt ihr das Jackett ordentlich aus, steppt ab, was abzusteppen ist und näht die Knöpfe an. Voilá! Ihr habt ein Jackett! Herzlichen Glückwunsch!!
Meins zeige ich natürlich noch nicht, das spar ich noch fürs große Defilee auf, aber ich kann schon mal sagen, ich finde es nicht übel.

Wir weit, zufrieden oder fertig (so oder so) ihr seid, teilt es mit uns!


Mittwoch, 2. Oktober 2013

Me Made Mittwoch am 2. Oktober 2013




Was? Schon wieder Frau Kirsche? Ja, aber nur ausnahmsweise an dieser Stelle im MMM-Reigen (wir folgen da ja einer strikten Reihenfolge), weil Melleni leider verhindert ist. Natürlich ist ab dem Zeitpunkt, ab dem ich der MMM-Crew schrieb, dass ich den heutigen Termin übernehme, alles schief gegangen, was so schief gehen könnte, inklusive entzündetem Trommelfell und Auto gegen den Poiler setzen, deswegen verzeiht den etwas uninspirierten Text - das blöde real life pfuscht sich in mein Nähbloggerinnen-Leben und ICH MÖCHTE DAS NICHT!

So. Nun aber zum Wesentlichen, dem Nähen. Im Juli brauchte ich ein Anlasskleid. Es gab einen beruflichen Termin, ich sollte irgendwie formal aussehen, wollte aber nicht im Hosen-Anzug auflaufen und den Kostüm Sew-Along gab es da noch nicht. Außerdem nähte ich kurz entschlossen, sehr kurz entschlossen, deswegen sollte es etwas sein, das ich gut kann, das schnell geht und das sich mit einem Petticoat kombinieren lässt. Und zack, es war klar, es musste das Knip-Weihnachtskleid (Knip, Ausgabe September 2011) sein, das ich bereits in diversen Ausführungen besitze (z.B. hier und hier*). Dieses Mal sollte es schwarz werden, quasi als Ausgleich für den Auftritt mit Petticoat. Den Stoff besorgte ich kurz entschlossen im Geschäft um die Ecke, Qualität und Preis sind vergleichbar mit dem Baumwollleinen von Stoff und Stil. Man kann es kaum sehen, bei den anderen Versionen ist es deutlicher, aber in das Oberteil und zwischen Ober- und Rockteil werden Paspeln eingesetzt. Ich habe dafür dunkelgraues Schrägband genommen. Mit der Wahl war ich ab dem ersten Moment unzufrieden, aber ist jetzt so. Fällt sonst vermutlich auch keinem auf, wie unfassbar bescheuert diese Idee war ;-)








Hier noch ein Bild, das klappt ja prima mit den Selbstauslöser-Photos vom schwarzen Kleid...



Um mich für den Sew-Along zu motivieren, habe ich das Kleid mal mit zweien meiner gekauften (äbah! Pfui!) Blazer kombiniert.








Und hier noch ein dunkelgrauer, aus der Mad Men-Kollektion einer amerikanischen Bekleidungskette, gekauft bei über 40 Grad in Las Vegas...




Aber, ich gebe zu, aus dem Haus gegangen bin ich dann doch wieder mit Strickjacke, und zwar so:




Lieber Blazer-Trägerinnen, wie macht Ihr das denn, wenn es kalt ist? Mein Mantel passt nicht über den Blazer, aber frieren möchte ich deswegen ja auch nicht. Also: her mit den Tipps!

Bevor es aber losgeht mit Euren Beiträgen folgt hier noch ein kleiner Aufruf:

Alex, Miriam und Susi planen ein Nähwochenende im Januar, eine tolle Idee, die wir hier gerne ein wenig promoten wollen. Ein ganzes Wochenende mit Nähbloggerinnen, Maschinen, Stoffen, Schnitten und jeder Menge Gesprächen. Das wird bestimmt ein großer Spaß! Auf den jeweiligen Blogs findet Ihr weitere Infos!





Aber jetzt: her mit Euren Beiträgen! Auf gehts's!


* Unglaublich. Ich suche nach dem passenden Link und hab schon wieder diesen Ohrwurm. "Da traf ich sie und sah in ihre Augen...." Schluchz. Hoffentlich geht das gleich wieder weg.