Eigentlich bin ich, Meike von crafteln.de, krank geschrieben und gar nicht als Gastgeberin des Me Made Mittwoch dran, aber Catherine hat, erkältet und mit Ohrenschmerz, leider ihr neues Kostüm kaputt gebügelt. Da fußkrank nicht ganz so schlimm ist, wie ein kaputtes Kostüm, springe ich vom Sofa und damit ein, öffne euch die Türen und sage "Hereinspaziert zum MMM"!
Eigentlich wäre ich erst in ein paar Wochen als Gastgeberin dran gewesen und hätte euch auch viel lieber, mein zumindest im Kopf schon fast fertiges blaues Kleid oder ein Frühlingsmöntelchen gezeigt, aber so spielt das Leben: statt schickem Fummel gibt es heute ein gehumpeltes Hauskleid. So ein dünnes Kleidchen ist für die derzeitigen Temperaturen noch äußerst unangesagt, aber da ich zurzeit hauptsächlich damit beschäftigt bin, meinen Fuß mit der Plastikschiene hochzulegen, spielt Wetter für mich keine Rolle. Das Kleid ist neu, das Kleid ist fertig, also wird es auch angezogen, auch wenn ich derzeit so gut wie gar nicht aus dem Haus gehe.
Als Schnitt habe ich zum zweiten Mal den Schnitt "Vichy" von der Schnittquelle genäht, den frau nicht nur als Papierschnitt erwerben, sondern sich auch gratis herunterladen und zusammenkleben kann. "Vichy" näht sich flott und könnte ein Superhelden-Schnitt in meiner Sammlung werden. Da sowohl Vorderteil als auch Rückenteil aus jeweils drei Teilen zusammengesetzt wird (die sich aber natürlich trotzdem sehr einfach und flott zusammennähen lassen), kann frau vermurkste Kleider nehmen und statt sie wegzuschmeißen, einfach ein "Vichy" daraus nähen.
Bildquelle: Schnittquelle
Genau dies geschah mit dem Blümchenstoff, der eigentlich schon zum Teil nach einem anderem Schnitt zugeschnitten war. Während des Zuschnitts (im Oktober 2011) dämmerte es mir, dass sich dünner Viskose-Stoff und der dafür vorgesehene Schnitt nicht vertragen werden und der zum Teil zugeschnitten Stoff versauerte zwei Jahre in der Kiste für unfertige Nähprojekte. Diese Kiste unfertiger Nähprojekte belastet ja bekanntermaßen sehr. Ich möchte gar nicht so gerne darüber nachdenken, was da alles noch so schlummert und bin jedes Mal froh, wenn ich eines dieser ungeliebten Projekte doch noch fertigstelle. Ich vermute, da schlummert mindestens noch ein halbfertiges Jerseykleid, dass mit "Superhelden-Vichy" noch gerettet werden könnte.
Eigentlich war es totaler Blödsinn, diesen Stoff so lange unverarbeitet herumliegen zu lassen, denn schon seit Jahren wird mein (Kauf-)Lieblings-Blümchenkleid so dünn, dass ich jedes Mal, wenn ich es trage Angst haben muß, dass es mir vom Leib fällt. Jetzt habe ich endlich einen Ersatz. Das Blümchenmuster finde ich zwar nur fast so gut, wie das vom Original-Lieblingskleid, aber das neue Vichy fühlt sich sicherlich genauso gut an, wenn ich mal keine Thermoleggins und ein langärmeliges Shirt darunter trage.
Das ist das alte Lieblingskleid. Sieht doch ganz ähnlich aus, oder? Das macht mich so froh, dass ich sogar mit lädiertem Bein eine Tanzeinlage versuchte, um euch dynamische Bilder bieten zu können.
Damit ihr den Schnitt noch besser erkennen könnt, zeige ich euch noch meine erste Version von "Vichy", die ich bereits vor drei Wochen beim MMM auf meinem Blog zeigte. Man sieht, es ist eigentlich ganz simpel, aber durch den Ausschnitt und den Volant macht es doch was her. Mir gefällt es allerdings gemustert besser als uni; aber egal, der lila Jersey lag auch noch rum und wenn das Kleid auch keinen Schönheitspreis gewinnen wird, fühlt sich der Stoff doch gut an und das Kleid wird sicherlich angenehm zu tragen sein, sollte der Schnee doch noch mal irgendwann schmelzen.
Schnitt: Vichy Schnittquelle
Stoff: dünner Viskosejersey von Stoff und Stil
Schwierigkeitsgrad: einfach
Passform: nach Änderungen gut. Ich finde dieser Schnitt fällt noch kleiner aus, als ich es von Schnittquelle gewöhnt bin. Deswegen habe ich schon bei der ersten Version das Oberteil verlängert, damit die Oberweite reinpasst und bei der zweiten Version sogar noch mal mehr. Außerdem habe ich das ganze Kleid verlängert, weil ich 5 cm größer bin, als es Schnittquelle vorsieht. Die Taillierung habe ich leicht begradigt und das Vorderteil im Bruch verbreitert. Bei er zweiten Version habe ich auch noch die Schultern verbreitert.
Werde ich noch mal machen? Bestimmt. Ich überlege z.B. auch, ob ich es für den Hochsommer, falls es denn einen gibt, das Kleidchen noch mal mit kurzen Ärmeln nähe.
So, jetzt aber genug geplaudert; zurück aufs Sofa und den Fuß wieder hochlegen! Jetzt seid ihr dran: