Herzlich willkommen zum heutigen Me-Made-Mittwoch. Wie schön, dass ihr da seid!
Heute bin ich das erste Mal Gastgeberin auf dem neuen MMM-Blog. Wie aufregend! Ich bin schon sehr gespannt, welche Gäste ich heute begrüßen darf. Es ist mir ein großes Vergnügen, immer wieder Mittwochs, so fesche Damen (oder auch Herren?) in selbstgemachter Kleidung zu sehen. Herzlich willkommen!
Für diejenigen, die mich noch nicht kennen: ich bin .meike und blogge auf
crafteln.de. Der MMM, bei dem ich seit den Anfängen im Frühling 2011 dabei bin, hat
nicht nur meine Garderobe verändert.
Heute trage ich mein neues Lieblingskleid. Ich hoffe, ich gerate heute nur ob der Aufregung zur MMM-Premiere ins Schwitzen und nicht, weil die für Donnerstag für Hamburg angekündigten 20 Grad schon heute kommen, denn ich trage
eine Wolldecke ein Kleid aus Walk.
Nachdem mir das Nähglück in den letzten Wochen nicht wirklich hold war und ich mich mehr den theoretischen Überlegungen zum Nähen und dem Träumen von neuen Kleidern hingab ("Urlaub im Kopfkleiderschrank") als UFOs zu beenden oder z.B. den Wintermantel zu beginnen, überredete mich, ständig von der Seite anflüsternd, am letzten Freitag ein wunderbarer Walk dazu, alles stehen und liegen zu lassen und ein Kleid daraus zu zaubern. Ein rotes Kleid braucht jede Frau - wie konnte ich diesem verführerischen Angebot widerstehen!
Hier,
dort und
da berichtete ich vom Entstehungsprozess. Das gehört für mich zum Näh-Bloggen dazu, denn als Freizeit-Selbermacherin produziere ich nicht ständig perfekte Dinge und schon gar nicht schnell und auf Anhieb!
Von hinten werden meine Fotos - mit Fernauslöser und Stativ - immer etwas schief, aber die verlängerten Biesen, mit denen ich das Problem der Hohlkreuzanpassung gar nicht so übel löste, wollte ich euch nicht vorenthalten. Beim Nähen war ich wirklich entzückt von dem Schnittmuster: Wie schön ist es, einen sorgsam durchdachten Schnitt zu nähen. Wenige Schnittteile raffiniert zusammengesetzt zaubern ein Kleid mit Wow-Effekt.
Bildquelle:
Schnittquelle
Ohne ein paar Anpassungen kam ich zwar nicht aus, aber dafür nähe ich schließlich selbst, um dem perfekten Kleidungsstück mit jedem Versuch etwas näher zu kommen. Und auch wenn es nicht perfekt ist, es ist tausend Mal besser als das, was ich in den "dicke-Frauen-Läden" sonst so angeboten bekomme, denn "flott, jugendlich und kaschiert schön" ist nicht mein Stil.
Bevor ich zu den Details des Kleides komme, noch ein Foto von den Übergangsschuhen für eine treue Leserin. Passend zu den Schuhen in dieser undefinierbaren Farbe, die neudeutsch
taupe genannt wird, kaufte ich ein taupes T-Shirt und taupe Strumpfhosen - denn Ganz-Körper-Benähen ist weder mein Ziel noch für mich umsetzbar. (In echt haben die Stumpfhosen auch fast genau den gleichen Farbton, wie das Shirt - es ist mir ein Rätsel, wieso das auf den Fotos anders ist.)
Natürlich wurde das Kleid auch dem "Tanz-und-Hüpf-Test" unterzogen. Sitz, passt, wackelt und hat Luft - nur ein wenig warm wurde mir dabei. Aber die winterlichen Temperaturen kommen sicherlich noch früh genug, mit diesem warmen Kleid - dann in Kombination mit Stiefeln - bin ich gut dafür gewappnet.
Und da wir jetzt schon ein wenig miteinander vertraut geworden sind, hier auf der MMM-Party, kann ich euch verraten, was ich drunter trage: nichts! Zumindest kein Unterkleid! Während des Nähprozesses war meine größte Sorge, dass das ratzfatz genähte, weil ungefütterte Walkkleid nach einem passenden Unterkleid verlangen würde. Dieses auch noch zu nähen, empfand ich wie eine Strafarbeit wegen Schwätzens im Unterricht. Aber Glück gehabt, es trägt sich hervorragend und nichts krabbelt. Das hätte ich nicht gedacht!
Die Details:
Schnittmuster:
Kassak Texel von
Schnittquelle, als Kleid um 15 cm verlängert
Stoff: dünner Walk
Passform: gut - sie wäre allerdings besser gewesen, hätte ich nicht pessimistisch einen Zentimeter im Bruch zugegeben. So steht leider der Aussschnitt etwas ab. Beim nächsten Mal vertraue ich dem Schnitt. Auch die Taillenrundung, die ich aufgrund meiner Maße im Vergleich zur Tabelle begradigt hatte, hätte ich so lassen können - im Nachhinein machte ich es wieder enger. Nur Hinten war es mir mit den kurzen Biesen zu sackig. Nach der Verlängerung der Biesen gefällt es mir, so mehr auf Figur gebracht, besser.
Schwierigkeitsgrad: sehr einfach. Der Schnitt ist raffiniert, aber leicht zu nähen und leicht anzupassen und Walk näht sich ohnehin wie von selbst.
Werde ich es noch mal nähen? Auf jeden Fall! Am liebsten in jeder Farbe.
Aber jetzt zu Euch. Ich bin gespannt, was ihr uns für tolle, selbstgemachte
Kleidung zeigt (bitte keine Accessoires, es sei denn, sie werden in Kombination mit selbstgemachter Kleidung an der Frau gezeigt - falls ihr unsicher seid, schaut in die
Regeln).
Hereinspaziert! Und Tusch!