Mittwoch, 28. August 2013

Me Made Mittwoch am 28.8.2013

Herzlich willkommen liebe MMMs!
Ich freue mich, Euch heute gut erholt wieder zu einem Mittwochs-Defilee in selbstgemachter Kleidung begrüßen zu dürfen.
Ich bin Wiebke vom Blog Kreuzberger Nähte und zeige an dieser Stelle sonst bevorzugt schwarze Jerseykleider.

In der Sommerpause war hier auf dem MMM-blog nicht viel los, aber Anna von Nähen und Ernten bot auf ihrem blog eine Alternative.

Die wichtigste Nachricht für den heutigen Tag gleich vorweg: Nicht der Sommer, nur die Sommerpause ist vorbei!
Es sind ja sogar in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sowie in ganz Österreich und im Süden und Westen der Schweiz noch Schulferien.(In Sachsen-Anhalt sind genau heute die Ferien zu ende). Und zwar nicht irgendwelche Ferien, sondern genau: die Sommerferien!!

Ich betone das so hier so ausdrücklich, weil ich euch das Kleid zeige, das ich gestern getragen habe, als es fast schon grenzwertig kühl war für solch ein luftig-leichtes Sommerkleid. 


Es handelt sich hier um ein Kleid, welches ich anlässlich eines Nähkränzchens am 15.6. zugeschnitten und an ebenselbem Kränzchen weitestgehend fertig genäht hatte.
Aber eben nur weitestgehend, es fehlten noch vermeintliche Kleinigkeiten wie Ärmelabschluss, Saum, 12 Knöpflöcher und die Abnäher für die Passform.
Also blieb das gute Stück hängen, fügte sich dekoraitv wunderbar in die heitere Stimmung dieses Sommers ein. Und hing. Und hing während ich Sommerrröcke, Shirts und sogar einen Badeanzug nähte

Das alles entscheidende Fertigstellungshemmnis schien mir die große Biederkeitsgefahr zu sein: die mädchenhafte cleane Optik, der etwas zu steife, übermächtige Kragen. Das konnte selbst dieser Stoff mit seinem absurden plakativen Dessin nicht komplett aufheben. (Weitere Verwandlungen dieses Stoffs könnt ihr übrigens  hier und hier sehen)


Nachdem ich das Kleid nun endlich doch noch fertiggestellt habe, kann ich meine Bedenken bzgl. der Biederkeitsgefahr nach wie vor verstehen, ärgere mich aber gleichzeitig sehr, dass ich dieses wunderbar luftige Sommerkleid im Hochsommer nicht zur Verfügung hatte. Nicht nur braucht das Stoffdessin Sonne, auch der Schnitt bedarf eines schlichten Stylings. Eine Kombination mit herbsttauglichem Beiwerk erscheint mir fast unmöglich.

Drn Schnitt wird einigen von euch bekannt vorkommen, es ist derselbe wie der von Lucys Himmelfahrtskomandokleid, das unter #nähnerds liebevoll als "das 400 €-Kleid" bezeichnet wird. Hier bei der Himmelsfahtskommando B-Premiere von ihr vorgestellt.

  Burda 6/2008 Modell 115

Das tolle an diesem Schnitt ist die erstklassige Passform an der Schulter und am Ärmel. Ich kann meine Arme hier -auch ohne irgendeinen Stretchanteil- bequem in alle Richtungen bewegen und das sogar ganz ohne Schnittänderungen.


Das ist ein tolles Gefühl, selbst wenn der leichte Gummizug oberhalb der Taille dazu führt, dass ich immer mal wieder zubbeln muss.  Aber das stört mich bei einem leichten Baumwollsommerkleid nicht so sehr.


Und ihr so? Plant ihr schon Herbstkleidung, alpines Strickwerk für das Jodel-Kollektiv oder auch die Teilnahme am Kostum-Sew-Along?  Oder hängt ihr -so wie ich- noch eurer Sommerkollektionskomplettierung hinterher? 
Zeigt euch und eure aktuelle Kreation und verlinkt euch!

In den letzten Wochen haben wir hier über den Stand der MMM-Adventsspendenaktion berichtet.  Habt ihr euch schon angeschaut was aus dem gespendeten Geld wurde? (hier und hier)

Donnerstag, 22. August 2013

Kostüm Sew-Along: Anmeldung!



Heute morgen sah ich tatsächlich die ersten leicht gelb leuchtenden Blätter an der Linde vor unserem Haus - der Spätsommer ist da und dann ist wohl auch der Herbst nicht mehr weit! Und was trägt sich schöner im Herbst, als ein Kostüm? Morgens ist es kühl: Mit Jackett, Schal oder Tuch und Stiefeln geht es raus. Mittags wärmt die Sonne? In Bluse und Rock kann man im Cafe sitzen und die Herbstwärme genießen. Ein Kostüm ist das perfekte Kleidungsstück für die Übergangsjahreszeiten. Ob man es lieber sportlich, elegant oder verspielt mag - für jeden Geschmack gibt es viele Möglichkeiten! Wer keine Röcke mag ist auch herzlich eingeladen, sich einen Hosenanzug oder ein passendes Kleid zum Jackett zu nähen. Ob du Anfängerin bist oder Fortgeschrittene, ob du schon Jacketts genäht hast oder nur davon geträumt hast: Mach mit! Meiner Überzeugung nach sollte man genau das nähen, was man haben will und wenn es eine Herausforderung ist: Um so besser!

Unser Plan:

Wir beginnen am 8. September mit der Vorstellung unseres Traumschnitts und des passenden Stoffs. Die Jagd beginnt jetzt! Wer bis dahin den perfekten Schnitt oder die geniale Stoffquelle noch nicht gefunden hat, kann sich hier inspirieren lassen! Futterstoff, Knöpfe und Schulterpolster nicht vergessen!

Am 22. September lenken wir uns mit dem Zwischenstand zu unseren Jacketts von der Bundestagswahlanspannung ab! Hier besprechen wir knifflige Detailfragen und gucken uns die Passform an. Außerdem setzen wir die Schulterpolster ein.

Am 6. Oktober haben wir die Jacketts genäht und setzen spätestens jetzt das Futter ein und wagen uns an die Knopflöcher.

Am 20. Oktober kümmern wir uns um den Rock (oder die Hose) und sind froh, dass wir das Schwierigste bereits hinter uns gelassen haben. Der Rock ist im Vergleich zum Jackett schließlich nur noch ein Klacks!

Am 3. November haben wir unser Kostüm hoffentlich schon ausführlich getragen und präsentieren die schönsten Tragefotos. Sewalong-Streber tragen zu dieser Gelegenheit auch eine passende selbstgenähte Bluse oder ein Shirt!


Ich freu mich auf euch!

P.S. Warum treffen wir uns hier im MMM Blog und nicht bei mir im Allures-und-Couture Blog? Die MMM Crew möchte diesen Blog mit Sewalongs ein bisschen stärker nutzen und beleben, als bisher. Deshalb könnt ihr euch nach dem Kostüm Sew-Along auch auf ein Weihnachtskleidnähen mit Katharina als Gastbloggerin freuen! Habt ihr Sew- oder Knit-Along Wünsche? Immer her damit!

Donnerstag, 15. August 2013

Ihr spendet- wir singen: Die Berber-Sticktechnik in Bildern

Bei unserem Treffen vor einigen Wochen (hier hatten wir darüber berichtet) zeigte uns Andrea Kolb von der Abury-Foundation nicht nur die fertigen Produkte und Probestücke, sondern erklärte uns auch, wie die traditionelle Berber-Sticktechnik funktioniert.

Die folgenden Fotos, auf denen der Stickmeister von Mohamed Smyej bei der Arbeit fotografiert wurde, hat uns die Abury-Foundation zur Verfügung gestellt.

Zunächst wird eine Art Prägestempel erstellt, mit welchem die auszustickenden Muster später auf das weiche Leder übertragen werden können.
Auf eine flexible Trägerplatte wird dafür eines der Muster aufgezeichnet, darüber Kleber verteilt:

Dem aufgezeichneten Muster akkurat folgend wird eine Schnur in die Kleberschicht eingelegt und angedrückt. So entsteht ein immer wieder verwendbares Präge-Model:

Das tolle weiche Leder für eine Tasche oder (wie hier) eine i-Pad-Hülle wird zugeschnitten: 

Die zuvor beklebte Präge-Platte wird nun mit der Schnurseite auf das Lederstück aufgelegt und das Muster mit Druck in das Leder eingeprägt:


Die Umrisslinie des Musters erscheint gut sichtbar auf dem Leder:


Das Lederstück wird nun in einem speziellen Werkzeug, einer Art Holzzange, zwischen den Knien eingeklemmt fixiert und das eingestanzte Muster ausgestickt.
Als Stickgarn wird die sogenannte Kaktusseide (eine Faser der Agave) verwendet, die einen seidenartigen leichten Schimmer hat.
Diese Fasern müssen während des Stickens ständig mit der fadenführenden Hand gleichmäßig in sich gedreht werden: 


Die Stickarbeit ist fertig und alles kann zu einem fertigen Stück zusammengenäht werden:



Man sieht den fertigen Produkten die Fingerfertigkeit und das handwerkliche Können an: Je gleichmäßiger gestickt und sorgfältiger das Garn gedreht wurde, umso schöner kommt das Muster zur Geltung.