Ich freue mich, Euch heute gut erholt wieder zu einem Mittwochs-Defilee in selbstgemachter Kleidung begrüßen zu dürfen.
Ich bin Wiebke vom Blog Kreuzberger Nähte und zeige an dieser Stelle sonst bevorzugt schwarze Jerseykleider.
In der Sommerpause war hier auf dem MMM-blog nicht viel los, aber Anna von Nähen und Ernten bot auf ihrem blog eine Alternative.
Die wichtigste Nachricht für den heutigen Tag gleich vorweg: Nicht der Sommer, nur die Sommerpause ist vorbei!
Es sind ja sogar in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sowie in ganz Österreich und im Süden und Westen der Schweiz noch Schulferien.(In Sachsen-Anhalt sind genau heute die Ferien zu ende). Und zwar nicht irgendwelche Ferien, sondern genau: die Sommerferien!!
Ich betone das so hier so ausdrücklich, weil ich euch das Kleid zeige, das ich gestern getragen habe, als es fast schon grenzwertig kühl war für solch ein luftig-leichtes Sommerkleid.
Es handelt sich hier um ein Kleid, welches ich anlässlich eines Nähkränzchens am 15.6. zugeschnitten und an ebenselbem Kränzchen weitestgehend fertig genäht hatte.
Aber eben nur weitestgehend, es fehlten noch vermeintliche Kleinigkeiten wie Ärmelabschluss, Saum, 12 Knöpflöcher und die Abnäher für die Passform.
Also blieb das gute Stück hängen, fügte sich dekoraitv wunderbar in die heitere Stimmung dieses Sommers ein. Und hing. Und hing während ich Sommerrröcke, Shirts und sogar einen Badeanzug nähte
Das alles entscheidende Fertigstellungshemmnis schien mir die große Biederkeitsgefahr zu sein: die mädchenhafte cleane Optik, der etwas zu steife, übermächtige Kragen. Das konnte selbst dieser Stoff mit seinem absurden plakativen Dessin nicht komplett aufheben. (Weitere Verwandlungen dieses Stoffs könnt ihr übrigens hier und hier sehen)
Nachdem ich das Kleid nun endlich doch noch fertiggestellt habe, kann ich meine Bedenken bzgl. der Biederkeitsgefahr nach wie vor verstehen, ärgere mich aber gleichzeitig sehr, dass ich dieses wunderbar luftige Sommerkleid im Hochsommer nicht zur Verfügung hatte. Nicht nur braucht das Stoffdessin Sonne, auch der Schnitt bedarf eines schlichten Stylings. Eine Kombination mit herbsttauglichem Beiwerk erscheint mir fast unmöglich.
Drn Schnitt wird einigen von euch bekannt vorkommen, es ist derselbe wie der von Lucys Himmelfahrtskomandokleid, das unter #nähnerds liebevoll als "das 400 €-Kleid" bezeichnet wird. Hier bei der Himmelsfahtskommando B-Premiere von ihr vorgestellt.
Burda 6/2008 Modell 115
Das tolle an diesem Schnitt ist die erstklassige Passform an der Schulter und am Ärmel. Ich kann meine Arme hier -auch ohne irgendeinen Stretchanteil- bequem in alle Richtungen bewegen und das sogar ganz ohne Schnittänderungen.
Das ist ein tolles Gefühl, selbst wenn der leichte Gummizug oberhalb der Taille dazu führt, dass ich immer mal wieder zubbeln muss. Aber das stört mich bei einem leichten Baumwollsommerkleid nicht so sehr.
Und ihr so? Plant ihr schon Herbstkleidung, alpines Strickwerk für das Jodel-Kollektiv oder auch die Teilnahme am Kostum-Sew-Along? Oder hängt ihr -so wie ich- noch eurer Sommerkollektionskomplettierung hinterher?
Zeigt euch und eure aktuelle Kreation und verlinkt euch!