Mittwoch, 27. Juli 2016

Me made Mittwoch am 27.7.2016 Spezial: Ich packe meinen Koffer

Ich bin Wiebke vom Blog "Kreuzberger Nähte" und seit gestern an der Atlanitkküste im wohlverdienten Urlaub. Hier und heute darf euch also gutgelaunt als Gastgeberin beim letzten MMM vor der Sommerpause zeigen, was ich an Selbstgemachtem in meinen Urlaubskoffer gepackt habe.

Grundsätzlich finde ich Kofferpacken blöd. Mich vorher entscheiden müssen, was ich in den kommenden Urlaubstagen anziehen möchte, mag ich nicht. Eine ausgewogene Auswahl zu treffen zwischen den Sachen, die ich ganz bestimmt anziehen werde und denen, die ich zu Hause nicht, aber vielleicht im Urlaub endlich mal anziehen könnte, fällt mir schwer. Unnötigen oder gar unpraktischen Ballast im Koffer mag ich noch viel weniger. Und mich in andere Temperaturen und Luftfeuchtegrade als die gerade aktuellen einzudenken ist ebenfalls nie leicht.

So habe ich -neben einigen sich bereits im letzten Jahr bewährten Teilen- mir ein paar neu genähte Jerseykleider eingepackt, die ich euch hier vorstellen möchte.

Mein Renner im letztjährigen Sommerurlaub waren einige Tiramisu-Kleider (Cake patterns), deshalb habe ich mir demletzt in weiser, extrem urlaubsreifer Vorraussicht zwei Maxivarianten genäht. Mit dem Hintergedanken, dass ich diese nach dem Urlaub auch auf meine übliche Kniellänge kürzen könnte, falls sich Maxi doch nicht so richtig bewähren sollte. Insgeheim werde ich den Eindruck nicht los, dass Maxi große Menschen größer und kleine Menschen kleiner erscheinen lässt. Man wird sehen....

Das lange Schwarze durfte mich demletzt schon auf eine sommerlich heiße Party mit Abendkleiddresscode begleiten. (Es gab dort zugegebenermaßen festlichere Kleider) Dort konnte ich die Länge des Maxirocks und die Höhe des Schlitzes schon auf Tauglichkeit testen.  Die Ausschnittlinie habe ich wegen der Party bei diesem Kleid etwas tiefer als üblich gezogen.
 Das Rockteil ist insgesamt schmaler, da ich nur begrenzt Stoff zur Verfügung hatte.

Ein paar cm länger, also praktisch mehr oder weniger bodenlang sähen zwar bedeutend souveräner aus, sind aber für mich definitiv zu unpraktisch.
Diese Knöchellänge kann ich auch barfuss tragen ohne die Straße zu fegen. Und durch den Schlitz bei Bedarf alles auch auf Knielänge hochknoten.
Schlicht schwarz ist zum Glück immer ein Kombiwunder. Geht auch strandtauglich mit FlipFlops.

Das Blumenkleid ist leider unfreiwillig noch einen kleinen Tick kürzer. Aber mehr gab das vorhandene Material (Viscosejersey vom Wochenmarkt in HH-Altona) einfach nicht her.....


Ich hatte schon den Versuch unternommen, unten -passend zu den Ausschniottblenden- einen schmalen schwarzen Saumstreifen anzusetzen. Das sah aber wider Erwarten eher merkwürdig aus.
 
Ganz sicher der Urlaubshit wird das folgende Hängerchen. Trotz der halblangen Ärmel ist es extrem luftig. Und -noch viel besser- es macht extrem gute Laune. Hab ich im Alltag schon ausprobiert.

Der Schnitt für dieses Kleid ist das Robe Folk von Vanessa Pouzet, welches in meiner Wahrnehmung von Frau Bunte Kleider entdeckt und schon rauf- und runtergenäht wurde (z.B. hier). Ich hatte vor ein paar Wochen aus Probestoff eine Webstoffvariante probiert, das gefiel mir an mir eher nicht. 

Der Webstoff beulte ungünstig am Rücken. Deshalb bin ich froh, dass ich den lange gestreichelten Riesenpunkte-Viskosejersey nicht umsonst zerschnitten habe, denn -wie erhofft- fällt der Jersey hinten schön locker und ohne Beule.

Ganz neu in meinem Koffer sind auch 2 selbstgenähte Bikinis. tadaa- jaja . 

Der schwarz-weiße Stoff liegt und mahnt hier schon seit Jahren, den petrolfarbenen mit den Skimotiven (!!)  hat Frau Alle Wünsche werden wahr demletzt auf dem Maybachufermarkt geborgen und mir dankenswerterweise einen halben Meter davon abgegeben.

Ausschlaggebend für diese beiden Bikinis war der geniale Schnitt für die Hose. Frau Rehgeschwister hatte dieses kostenlose Schnittmuster demletzt gezeigt.und ich mich dadurch animiert, ihn einfach mal auszuprobieren. Der Hipster von makeBra saß bei mir einfach sofort auf Anhieb. (Fällt m.E. tendenziell groß aus, also wie ich die NZG weglassen)).  Hachja, wenn Näherfolge nur immer so einfach wären.....
Das Oberteil ist "Saint Tropez" von sewy. Ebenfalls ganz großes Nähkino.

Genug von mir. Wer was, warum und wo im Koffer hat, dürft ihr jetzt hier nach dem Sommerpausenhinweis zeigen.

Der MMM geht mit diesem Spezial in die Sommerpause. Was auch immer ihr vorhabt, geniesst den Sommer. Wir sehen uns hoffentlich alle gesund, erholt und voller Tatendrang am Mittwoch, den 7.9. wieder.
 

Mittwoch, 20. Juli 2016

Me Made Mittwoch am 20. Juli 2016



Hallo und herzlich willkommen zum Me Made Mittwoch. Mein Name ist .meike oder auch FrauCrafteln.

Ein Nähprojekt hat mich in den letzten Wochen sehr beschäftigt: der Waxirock. Ihr wisst nicht, was ein Waxirock ist? Das ist ein Maxirock aus Waxprint  - beides hätte ich noch vor ein paar Wochen weit von mir gewiesen, das mir das an mir gefallen könnte. Aber ich bin ein Lemming Opfer meiner Sehgewohnheiten: je öfter ich Waxprints sah, um so besser gefielen sie mir und als sich der erste zum Spaß genähte Maxirock als Garderobenliebling entpuppte, war auch diese Bastion gefallen.



Plötzlich hatte ich ein Bild im Kopf von stolzen, schönen Frauen mit prächtigen Hinterteilen in farbenfrohen langen Kleidern und dieses Bild liess mich nicht mehr los. Einen aufrechten Gang verbinde ich mit diesen Bildern aus meinem Kopf, Schönheit und Selbstbewusstsein. Plötzlich wurde dieser Waxirock für mich zu einem Symbol. Er wurde für mich zu einem Kleidungsstück, das laut sagt, dass jede Frau in jedem Körper schön ist und damit sichtbar sein darf und sollte. Ich konnte es kaum warten, diesen Rock zu nähen und zu tragen.



Rockschnitt: selbstgemacht
Shirt: Schnitt Mono Lisa aus Viscosejersey

Bevor ich anfing, den Waxirock zu nähen, grübelte ich stundenlang, wie rum ich das Muster nähen sollte. Zum Schluß entschied ich mich, den Stoff um 90 Grad zu drehen, irgendwie sehen diese Muscheln oder Fächer oder was das ist, so aufrecht so schön fröhlich aus.

Nach mehrmaligem Waschen wurde der Waxprint allerdings auch nicht so weich, wie ich es erhofft hatte und die erste Version meine Rockes, mit Gummibund, sah einfach nur furchtbar aus. Nix mit "jede Frau sieht hinreißend aus blabla....". Der Spiegel zeigte mir das Gegenteil. Doch glücklicherweise gab ich nicht auf. Ich trennte den Rock noch einmal in seine Einzelteile, nahm Weite oben raus, nähte einen Reißverschluss ein und steckte die Abnäher vorne und hinten so, bis sie mir gefielen.


Mit Bundfix geht der Bund fix

Anschließend nähte ich einen Bund mit Knopf und Knopfloch und korrigierte noch einmal, wie weit ich den Rock ausgestellt haben wollte. Wieder einmal bewahrheitete sich: jeder Stoff verhält sich anders. Durch seine Steifigkeit brauchte der Rock wesentlich weniger Weite als seine von mir genähten Vorgänger. Wieder was gelernt.

Die Nase hilft, den Schatten zu treffen

Was ich euch noch zeigen wollte, ist mein Nahtschattenfüßchen. Kennt ihr das? Ich habe den Bund so gebügelt, dass er von innen etwas länger ist, als von außen zu sehen, so konnte ich ihn mit einer Naht im Nahtschatten (also zwischen Bund und Rock in diesem Schlitz, der die Naht ist) unsichtbar annähen. Da mir das sonst nie besonders gut gelingt, habe ich nun dieses Füßchen, das mit seiner Nase ganz gut am Schatten langführt. Ich mag ja solche Gadgets!


Mit dem Shirt Mono Lisa habe ich den perfekten Sommershirtschnitt für mich gefunden und arbeite gerade an dem Projekt #6Shirts, von dem ich immerhin schon 4 fertig genäht habe. Ich mag dieses lockere, schmeichelnde Vorderteil und jetzt weiß ich auch, dass ich es mit Viscosejersey noch viel schöner finde, als mit Baumwolljersey oder noch festerem Jersey. Mit Viscosejersey ist es einfach perfekt für mich zum Maxirock!

Der Waxirock ist toll und hat sich auf einer durchtanzten Nacht schon wunderbar bewährt. Meinem mich begleitendenden Fotografen war es etwas unangehm, vor der Party und vor der Location Fotos zu machen. Obwohl ich sagte "von allen Seiten, auch von hinten" war nach wenigen Sekunden das "Shooting" schon vorbei und ich hatte nur eine handvoll Bilder mit der ewig gleichen FrauCrafteln-Pose. Aber nach einer durchtanzten Nacht,  hat er mich auch noch einmal von hinten erwischt.

Achtung: Am 27. 7. steht der Me Made Mittwoch unter dem Motto "Ich packe meinen Koffer" und nach einem tollen Sommer, in dem wir hoffentlich alle unsere Sommersachen ausgiebig tragen können, geht es am 7.9. mit dem MMM weiter!

Und ihr so? Auch mal wieder einer Mode ergeben oder zielstrebig nach Plan genäht? Hauptsache ihr fühlt euch schön!




Mittwoch, 13. Juli 2016

Me made Mittwoch am 13. Juli 2016

Heute begrüßen euch gleich vier Moderatorinnen zum MeMadeMittwoch.

Eigentlich planen wir ja Monate im voraus die Termine schon durch, aber manchmal kommt alles anders als geplant. Und dann gibt es einen Aufschrei auf der Crew-Kommunikations-Plattform und es muss schnell umgeplant werden. So geschah es am letzten Sonntag, eine neue Moderation für den heutigen Tag musste her.


Und da Dodo, Wiebe, Lucy und Karin eh gestern am Dienstag zum Maybachufer Bummel verabredet waren, entschied man schnell, dort spontan gemeinsame Fotos zu machen. Denn etwas Selbstgenähtes trägt man eh täglich oder zu solchen Gelegenheiten.
Und so uferten (der Fachbegriff fürs Stoffe jagen am Maybachufer in Berlin) wir gestern in folgender Kleidung:
Wiebke im Jerseywickelkleid Vogue 8379
Lucy in Culotte (126 Burdastyle 3/2015) und einer Wickelbluse aus einer Burda von 2007. 
Dodo im Waxprintrock nach einem Schnitt aus Fashion Style vom letzten Jahr (5/2016 oder 6/2012).
Karin im Waxprintrock nach dem Schnitt Norma, Ottobre (verlängert) und einem Oberteil, Schnitt Ida von Schnittchen.

Karin und Dodo trafen sich endlich zum ersten Mal live und in Farbe.

Es wurde gefachsimpelt und viel gelacht. Auch ein bißchen eingekauft.


Auf diesem Stoff sind Schuhe drauf. Schuhe!
Nur "ein bißchen eingekauft"

Diese Plattform hat nicht nur uns als Crew zusammengebracht, sondern schon viele verschieden nähende Bloggerinnen und Blogger im digitalen und analogen Leben miteinander verbunden. Und das ist neben den vielen mittwochlichen Inspirationen zu Schnitten, Stoffen und Nähprojekten doch eine unglaublich Nebenwirkung oder?


Mittwoch, 6. Juli 2016

Me Made Mittwoch am 6. Juli 2016

Herzlich willkommen zum ersten Me Made Mittwoch im Juli 2016! Ich, Nina (kleidermanie) freue mich, euch heute begrüßen zu dürfen.

Nachdem ich nun seit vier Jahren nähe, habe ich festgestellt, dass es immer wieder Phasen mit sich wiederholenden Schnittmustern gibt. Das Lady Skater Dress war lange mein absolutes Lieblingsschnittmuster und ich habe bestimmt fünf Kleider danach. Mindestens! In den letzten Wochen habe ich dann drei Kleider nach dem Schnitt "No.5 Arhus" von How to do Fashion genäht. Und seit dem Sommerrock Sew Along habe ich meine Liebe zu Tellerröcken entdeckt.

So trage ich heute also eine Kombination aus Tellerrock und dem Top "No.7 Vanlose" einem weiteren Schnittmuster von How to do Fashion, dem kleinen dänischen Designer Label, das mir mit seinen leicht retro angehauchten Schnittmustern ausgesprochen gut gefällt.


Das Top ist an den Schultern in Falten gelegt und hat einen Wasserfallkragen, der in diesem crepartigen Punktestoff vom Holländischen Stoffmarkt sehr schön fällt. Es ist Teil einer Hose-Top-Kombination. Aufgrund meiner schlechten Erfahrungen beim Nähen von Hosen, habe ich mich aber nicht getraut, die Hose zu zuschneiden, sondern mich für einen Tellerrock entschieden. 


Das Oberteil lässt sich einfach über den Kopf ziehen und benötigt keinen Reißverschluss. Was zum einen an dem Zuschnitt des vorderen, oberen Teils im schrägen Fadenverlauf liegt und zum anderen an dem Schlitz, den ich an der hintere mittleren Naht offen gelassen habe und mit einem kleinen Knopf schließe.


Der kleine Schlitz gefällt mir und ich sollte ihn in Zukunft auch in das ein oder andere Kleid nähen. Er ist ein kleines, unauffälliges aber feines Detail, das schnell genäht ist.

Auf dem Blog von How to do Fashion gibt es eine bebilderte, englische Nähanleitung (Bsp. Vanlose), so dass jedes Schnittmuster leicht zu nähen ist. Man findet die Anleitungen unter "Sewing Patterns".


So begeistert, wie ich von dem kleinen dänischen Label bin - ich habe mittlerweile weitere Schnittmuster, die darauf warten, umgesetzt zu werden - möchte ich jedoch eins nicht verschweigen: Auf dem folgenden Bild kann man erahnen, dass "How to do Fashion" nicht gerade für breite Schultern/Rücken geeignet ist. 


Meine Schultern sind eher schmal und dennoch ist die Bewegungsfreiheit im Rücken ein ganz klein wenig eingeschränkt. Bei Vogue oder Burda könnte ich manches Rückenteil eine Nummer kleiner zuschneiden. Bei How to do Fashion nicht. Bei meinen drei Arhus-Kleidern habe ich damit jedoch kein Problem. Sie passen perfekt, die Schnittmuster sind eben für schmale Schultern konstruiert.


Für den Tellerrock habe ich wie bereits beim Sommerrock Sew Along den Rock von Mc Call´s 7081 genutzt und lediglich das Taillenband etwas schmaler zugeschnitten. Trotzdem ist dieser Rock etwas weit, was sich möglicherweise mit dem weichen Stoff erklären lässt. Waxprint gibt kaum nach und das Taillenband bei meinem Vogel-Rock ist eng anliegend. Bei diesem gepunkteten Crepestoff hatte sich das nicht mit Einlage verstärkte Taillenband bereits beim Aushänge um ca 20% (!!!) verbreitert. 

Die Verwendung des Rockteils von McCall´s 7081 hat mir das Berechnen der Tellerrockmaße, das Zeichnen und Ausschneiden erspart. Wer das Schnittmuster oder ein vergleichbares nicht besitzt, nun aber gerne einen Tellerrock nähen möchte, findet bei "von mri" oder "scheidern-naehen", wie man das Schnittmuster für einen Tellerrock konstruiert. Extrem kurz aber sehr verständlich erklärt Sybille das Berechnen der Maße.

Erstaunlicherweise sieht man auf keinem der Bilder den roten Futterstoff. Dafür kann man auf dem folgenden die Ausmaße des Rockes erahnen.


Die Bilder sind vom Montag, an dem ich zwar den Rock, nicht aber den Rest der oben gezeigten Kombination getragen habe, weil es dafür hier im Süden einfach viel zu kalt war. Dass ich in einer der wärmsten Regionen Deutschlands lebe, merkt man in diesem Sommer nicht.


Zu dem Rock möchte ich eigentlich einen drei bis fünf Zentimeter breiten roten Gürtel tragen. Im Internet hatte ich einen gefunden, der genau meinen Vorstellungen entsprach. Anstatt ihn zu bestellen, war ich jedoch plötzlich der Meinung, ihn selber nähen zu können. Er bestand aus einem farbigen Gummi und einer Schnalle. Die passende Schnalle liegt hier bereits. Das Gummiband habe ich bei Nina im Nähkontor entdeckt aber bisher leider nicht bestellt. Ärgerlich. Denn dieser passt farblich nicht wirklich zu den Schuhen. Ich sollte die Bestellung also dringend nachholen.


Und jetzt seid ihr dran. Ich freue mich auf eure Beiträge!

ANKÜNDIGUNG!

Der letzte Me Made Mittwoch vor der Sommerpause ist am 27. Juli 2016. Wie immer steht er unter dem Motto "Ich packe meinen Koffer".
Nach einem erholsamen Sommer geht es dann am 7. September 2016 mit dem Me Made Mittwoch weiter.