Guten Morgen! Ich begrüße euch ganz herzlich zum letzten MeMadeMittwoch im Jahr 2015. Ein Weihnachtskleid habe ich (Lucy) dieses Jahr leider nicht geschafft, aber ich habe eine neue Weihnachtsstrickjacke, und da ich die Feiertage zu einen großen Teil auf dem Sofa verbringen werde, passt das ganz hervorragend zu meinen Plänen.
Die Jacke heißt Takoma und ist nach einer kostenlosen englischen Anleitung von Knitty.com gestrickt. Bei Knitty werden vier Mal im Jahr Strickanleitungen von verschiedenen Designern veröffentlicht, viele Sachen gefallen mir sehr, und ich finde es gut, dass die Modelle in der Regel in allen Größen, von ganz klein bis ganz groß, angeboten werden. Bei Takoma reicht der Umfang in Brusthöhe bei der fertigen Jacke zum Beispiel von knapp 100 bis zu 153 cm, wobei man sie mit 10-15 cm "positive ease", 10-15 cm Bequemlichkeits- und Designzugabe tragen soll. Man kann sich also mit der Anleitung in der Spannweite von 85 bis zu 143 cm Brustumfang eine passende Jacke stricken! In die englischen Strickbegriffe muss man sich erst etwas einarbeiten - und manchmal auch in die etwas umständliche Art der Anleitungen, wenn Masche für Masche aufgezählt wird, was gestrickt werden muss - aber wenn man die Strick-Grundbegriffe auf Deutsch beherrscht und sich alles übersetzt, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Allerdings bin ich bei dem Kragen dieser Jacke doch an die Grenzen meines Könnens gekommen. Im Original hat die Jacke einen kraus rechten Schalkragen, der aus zwei Teilen besteht: Knopfleiste und vorderer Kragenteil werden an die Vorderteile angenäht und gestrickt, für den mittleren Teil nimmt man aus dem Halsausschnitt Maschen auf, strickt den hinteren Kragen quer und verbindet ihn durch Abnahmen mit den vorderen Kragenteilen.
Als ich das versuchte, sah es einfach scheußlich aus. Der Übergang vom vorderen und hinteren Kragen liegt auch noch vorne kurz unterhalb der Schulter, also an einer Stelle, wo jeder als erstes hinguckt. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie es die Strickerin des Originalmodells hinbekommen hat, diese Nahtstelle so glatt und unauffällig zu gestalten. Ob es doch an der englischen Anleitung lag, dass mir das in mehreren Anläufen nicht gelang? Jedenfalls hatte ich dann keine große Lust mehr, bei ravelry nach Lösungen zu suchen, und strickte schließlich das, was ich kann: Blenden in zwei rechts-zwei links und einen Schalkragen mit verkürzten Reihen. Auch schön. Passt sogar besser zu den zwei rechts- zwei links-Abschlussbündchen als ein Kragen in kraus rechts.
Abgesehen davon, dass die Jacke im Moment ein bißchen warm ist, fühle ich mich sehr darin wohl. Am Sonntag trug ich sie mit einem (zerknitterten) schwarzen Wollrock (Schnitt 136 aus Burda 10/2010), genäht 2011.
Bevor ich den Vorhang zum Linktool öffne, möchte ich euch auch im Namen des MeMadeMittwoch-Teams schöne, erholsame Feiertage wünschen: Besinnlich oder trubelig, so, wie ihr es am Liebsten mögt, und hoffentlich auch mit etwas Zeit für euch und eure Nähmaschine.
Unsere gemeinsame Spendenaktion hat gerade die 2000-Euro-Marke geknackt - das ist erstens ein großartiger Erfolg, und bedeutet zweitens, dass es hier demnächst eine Überraschung von uns für euch geben wird. Gespendet werden kann für das Hamburger Projekt Made auf Veddel, das Frauen eine Berufsperspektive durch Handarbeiten eröffnet, natürlich weiterhin - einfach den Button links oben anklicken, gewünschten Betrag eintragen (eine zusätzliche Spende für betterplace ist nicht zwingend erforderlich).
Weiter geht es hier (nach der Überraschung natürlich) am 10. Januar mit dem Finale der Herzen des Winterjackensewalongs, am 13. Januar ist dann der erste reguläre MeMadeMittwoch mit eurem Fazit zur Lieblingskleidung 2015.
Nun aber zu dem, was an einem ungewöhnlich warmen 23. Dezember an selbstgemachter Alltagskleidung getragen wird:
MeMadeMittwoch am 23. Dezember 2015
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