Besser spät als nie. Heute bin ich, .meike von
crafteln.de, Gastgeberin beim MMM und hatte gestern schlichtweg die Termine verwechselt. Mein verschnupfter Kopf schaute nicht mehr in den Kalender und erst ein Anruf der wunderbaren
Wiebke um kurz nach 7 Uhr erinnerte mich daran, dass ich heute Gastgeberin bin. Wie ich sehe, habt ihr euch schon zahlreich in die Linkliste eingetragen. Sehr schön. Und damit ihr nicht so alleine seid, jetzt noch mein Beitrag.
Heute trage ich das (ungebügelte) "Probe-Dodo-Kleid". Das legendäre Dodo-Kleid werden sicherlich viele von Euch kennen, war es doch einer der Favoriten-Schnitte beim
Weihnachtskleid-Sew-Along, nachdem
Dodo uns beim Bloggertreffen mit ihrem Kleid entzückte. Bei mir schlug die Entzückung sofort wieder in schlaflose Nächte um, in denen ich mich fragte, ob mir dieses Kleid stehen könnte und wie aufwendig es wäre, den Schnitt für mich um ca. 4 Größen zu vergrößeren. Als Weihnachtskleid-Projekt erschient mir diese Aufgabe im Stress der Weihnachtszeit zu groß, aber im neuen Jahr, wollte ich es unbedingt angehen.
Da ich demnächst einen "Anlass" haben werde und dafür ein "Anlass-Kleid" brauche, war ich in den letzten Wochen motiviert genug, mich der Aufgabe des Vergrößerns zu stellen. Obwohl ich einige Stunden an dem Problem und der Umsetzung knabberte, würde ich im Nachhinein sagen, dass das Vergrößern doch nicht so schlimm war. Es dauerte einfach ein bißchen Zeit, bis ich die Logik des merkwürdig geschnittenen Vorderteils - mit angeschnittenem Beleg und Raffung an der einen Seite - verstanden hatte.
Vergrößert habe ich folgendermaßen:
- Ärmel, Armausschnitte und Rückenteile habe ich von einem anderen Kleid genommen und mit dem Originalschnitt verglichen (d.h. das Rockteil etwas weniger ausgestellt).
- Um Platz für den Busen zu haben, habe ich eine FBA (Full Bust Ajustment) gemacht. Wie das geht, kann man bei sewn sushi secrets nachlesen.
- Rund um die Hüften habe ich ein paar Zentimeterchen Weite zugegeben, damit die Drapierung schön fällt. Diese Mehrweite ergab sich aber schon aus der FBA.
Und damit die Vergrößerungen einfacher wurden, habe ich das Vorderteil-Schnittteil erstmal um den Beleg erleichtert und die Drapierung gerafft und dann unter der Taille abgeschnitten. Mit diesem Kniff ging die FBA ganz einfach.
Das Probekleid habe ich aus einem günstigen Romanit-Jersey genäht und beim Nähen des schwarzen Materials mit meiner beginnenden Altersweitsicht geflucht. Aber auch wenn ich das Schwarz verfluchte, finde ich es doch super, ein "kleines Schwarzes" zu haben und freue mich schon, das Kleid für den Anlass noch einmal richtig in petrol zu nähen. Und wenn ich irgendwann mal ganz mutig bin, dann nähe ich das Kleid tatsächlich mal in Webware und hoffe, dass meine laienhaften Schnittänderungen wirklich funktionieren.
Schnitt: Burda Oktober 2012 (
hier als Download Schnitt)
Stoff: Romanitjersey vom Maybachufer
Passform: fürs Probekleid ok
Schwierigkeitsgrad: Nähen geht einfach, Schnitt anpassen war schon nicht ohne
werde ich es noch mal machen: mindestens noch einmal in petrol, denn es ist ein wunderbarer Schnitt. Elegant und bequem
Sonst bin ich nicht so "Gesichts-geizig", aber da ich mich heute wirklich krank fühle, gabs kein Foto, dass ich euch, mir und dem Netz für alle Ewigkeit zumuten wollte. Und natürlich war ich so, mit Schal und Stulpen bei der Zahnreinigung. Es ist ja Winter und ich bin krank.