Was passiert, wenn sich der Winter mal meldet, ist allerdings sehr erheiternd. Zunächst einmal werde ich sowieso fast jeden Tag mit "Julia, it's freezing!" im Büro begrüßt, aber Montag wurde schon im Bus eifrig debattiert, ob eventuell die Welt untergehen könnte. Ein Schneesturm war angekündigt! Die manchmal (substanzinduziert) leicht wirre Besatzung des Busses sprach von "SIX FEET!". Das sind 1,8 Meter. Ich hatte zwar vom drohenden Wetterchaos nicht das Geringste mitbekommen, aber das erschien mir doch eher unwahrscheinlich.
Tatsächlich waren ab nachmittags ein bis drei Zoll Schnee angekündigt, also 2,5 bis 7,5 Zentimeter. Aufgrund dieser nahezu apokalyptischen Aussicht war es natürlich nicht möglich, das normale Leben aufrecht zu erhalten. Die Uni wurde ab 15 Uhr dicht gemacht, der Busfahrplan auf die Schneeroute umgestellt, die Supermärkte geplündert. Während ich einigermaßen verwundert und vielleicht ein wenig lästernd die Aufregung beobachtete, freuten sich die Kolleginnen und Kollegen über die Uni-Schließung wie ich vor 20 Jahren über die Hitzefrei-Ankündigung. Und auch am Dienstag war an normales Leben noch nicht zu denken, weswegen es heute ausnahmsweise keine Toiletten-Photos gibt, sondern echte, mit dem Photoapparat geschossene Bilder. Ohne Spiegel. Verrückt!
Für den heutigen MMM gibt es noch einmal ein neues Kleid, aber nach bereits bekanntem Schnitt. Letzte Woche zeigte ich eine erste Version eines Hemdkleides aus den 1940er Jahren, den ich kurz vor Weihnachten bei etsy bestellte.
Ich wählte die mittlere grüne Variante, die über ein geschlossenes Rockteil verfügt (faul: moi). Das Oberteil musste ich erneut etwas enger nähen (und es könnte auch noch einen Ticken vertragen), die Ärmel sind verlängert und einen Reißverschluss habe ich ebenfalls in die Seite genäht, um die Knopfleiste im Oberteil zu sparen (faul, encore une fois: moi).
Den Stoff habe ich in einem Anflug von "ich kaufe jetzt nur noch Flanell! NUR NOCH!" erworben, dunkelblauer Flanell, sehr muckelig. Zudem hatte ich passende Knöpfe, mehr muss ich doch nicht sagen, oder?
Nun also: North Carolina im Schnee.
Dies nur als Symbolphoto. Gegen's Licht, das bringt es ja nicht so richtig. Ich hätte gerne den Nachbarn gebeten, sein Auto wegzuparken (wie sieht das denn aus, herrje?), aber ich weiß leider nicht, zu wem es gehört.
Um mich herum taute es. Auf jedem dritten Photo sieht man runterflitschende Wassertropfen.
Das Oberteil wird vorne durch gekräuselte Nähte und eine Falte auf jeder Seite bzw. hinten durch Falten jeweil oben und unten und rechts und links in Form gebracht. Dadurch entsteht dieser nette blusige Effekt.
Die Knöpfe sind m.E. vom Flohmarkt, aber ich kann mich nicht so wirklich erinnern. Der Rock ist von innen mit Schrägband gesäumt und am Ärmel ist ein Zierstich, in dunkelblauem Garn, den man nicht photographieren kann. Ich hab's getestet.
Beim kurzen Gang aus dem Haus, mit Tuch gegen kalte Ohren. Übrigens ist der Saum nicht schief, sondern das Kleid unglücklich im Gürtel gefangen.
Und wenn der Schnee getaut ist, heißt es wieder:
wahnsinn diese schneemassen :-)
AntwortenLöschenein fantastisches kleid zeigst du uns da! ich mag den kragen, stoff, rote knöpfe, und die SCHUHE!
:-)
lg andrea aus wien, wo es WIRKLICH schnee gibt :-)
Ja, erschreckend viel Schnee, nicht wahr? Danke! Und viele Grüße nach Wien!
LöschenSehr putzig, die Reaktion aufs ungewohnte Wetter...
AntwortenLöschenSchick siehst du aus. Hemdblusenkleider mag ich einfach gern und deine dunkelblaue Variante finde ich klasse, besonders gefällt mir die rot geknöpfte Blende. Dazu die passenden Schuhe und Gürtel-perfekt.
LG von Susanne
Lach.... deine Beschreibung deckt sich mit meinen Beobachtungen am Durchschnittsamerikaner...
AntwortenLöschenDein Kleid ist wunderschön. Und es ist so mutig, in den süßen Schühchen draußen in den Schneemassen zu stehen...
LG
Sandra
Ein wunderschönes Kleid und der Schnitt passt perfekt zu dir. ich vermute das war noch nicht die letzte Version, das Kleid sieht sicher auch mit kurzen Armen toll aus.
AntwortenLöschenViele Grüße
Sylvia
Liebe Juli, so hübsch! Wenn ich mein Matrosenkleid endlich mal angefangen und fertig habe, will ich auch so ein schönes Blusenkleid. Fein siehst Du damit aus, sehr kirschig! Liebste Grüsse, Nadine
AntwortenLöschenSo ein edles Flanellkleid habe ich ja noch nie gesehen! Die Farbe ist ein Traum (zusammen mit dem roten Gürtel und den Knöpfen top!), und wenn ich mir auch noch die kuschelweiche Haptik dazu vorstelle, dann kann ich mir denken, dass du gegen alle Blizzards gewappnet bist. Ach Gott, wie lustig der Gedanke an die aufgescheuchten Hühner!! :-)) So wie ich das sehe, besteht die Gefahr eher darin, aufgrund leergekaufter Supermarktregale zu verhungern als eingeschneit zu werden, oder?
AntwortenLöschenLiebe Grüße und halte durch (schreibst du danach bitte ein Buch?),
N
Dass Flanell so gut aussehen kann, hätte ich nicht gedacht. Das Kleid ist so schön. LG Frau Neu
AntwortenLöschenSo ein richtig schön warmes Flanellkleid hätte ich auch gern, und am liebsten eines, dass dazu noch so schick und schwingend ist wie deines ... Und die roten Knöpfe sind einfach perfekt dazu.
AntwortenLöschenGutes Überwintern wünsche ich dir!
Liebe Grüße von Doro
Sehr schön siehst Du in dem Kleid aus! Der Schnitt gefällt mir. Ich habe auch ein Kleid aus Flanell artigem Stoff (vom Markt) und es fühlt sich toll an. Wenn ich Deine Kleider so sehe, sollte ich vielleicht auch mal wieder nach Flanell Ausschau halten.
AntwortenLöschenViele Grüsse heike
Das Kleid ist einfach schick - und die roten Knöpfe sind das Tüpfelchen auf dem i!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Katrin :)
Ich finde das blusige am Kleid sehr schön. Und die Farbe. Und die Knöpfe. Schön siehst du aus!
AntwortenLöschenHach, und die Sonne die hätte ich gerne auch mal hier gesehen, es ist ein schrecklich dauergrauer Winter hier... lieber ein paar paranoide Einkäufer mehr, ich tausche gern!!
LG frifris